BAD WALDSEE – Krimi­nal­prä­ven­ti­on ist gerade in Senio­ren­wohn­an­la­gen notwen­dig, weil ältere Menschen bevor­zug­tes Ziel von Betrü­gern sind. Im Wohnpark am Schloss in Bad Waldsee war deshalb am 28. Oktober Polizei­haupt­kom­mis­sar Ulrich Schäfer mit einem Vortrag über „Betrü­ge­rei­en im Alltag“ zu Gast. Er infor­mier­te die Bewoh­ne­rin­nen und Bewoh­ner im Festsaal anschau­lich über die aktuel­len Tricks von Gaunern, die sich als falsche Polizis­ten ausge­ben oder sich mit Hilfe des „Enkel­tricks“ oder unseriö­sen Gewinn­ver­spre­chen Geld oder Wertge­gen­stän­de unter den Nagel reißen möchten.

Gefah­ren für Ältere lauern nach Einschät­zung des Referen­ten nicht nur an Telefon, im Inter­net, vor dem Banko­ma­ten oder im Rahmen einer Pflege­si­tua­ti­on, sondern vor allem an der eigenen Haustü­re. „Lassen Sie deshalb niemals einen Unbekann­ten in Ihre Wohnung und sagen Sie keinem, wo Sie daheim Ihr Geld oder Ihre Wertsa­chen aufbe­wah­ren“, ermun­ter­te der Polizei­haupt­kom­mis­sar vom Referat „Präven­ti­on“ des Polizei­prä­si­di­ums Ravens­burg seine aufmerk­sa­men Zuhörer. Es komme nicht selten vor, dass sich „falsche Amtsträ­ger“ wie vermeint­li­che Polizis­ten, Feuer­wehr­leu­te oder Mitar­bei­ter von Versor­gungs­be­trie­ben unter Vorspie­ge­lung falscher Tatsa­chen den Zutritt in fremde Wohnhäu­ser verschaff­ten und dort zugriffen. 

„Wenn Sie keinen Handwer­ker bestellt haben oder wenn Sie irgend­wel­che Zweifel beschlei­chen: Rufen Sie vor Einlass der Perso­nen direkt an bei den Firmen und verge­wis­sern Sie sich, ob das seine Ordnung hat, oder wählen Sie die ’110’ der Polizei, wenn Sie eine betrü­ge­ri­sche Absicht hinter einem solchen Besuch vermu­ten“, beton­te Ulrich Schäfer. Und sollte es bei einem „Haustür­ge­schäft“ aus Unsicher­heit oder Unwis­sen heraus doch einmal zur Unter­schrift unter einem sitten­wid­ri­gen Vertrag gekom­men sein, so könne der Betro­ge­ne danach in aller Ruhe von seinem Wider­rufs­recht Gebrauch machen, so der Referent dazu.