LINDAU (dpa) — Das ZDF hat den belieb­ten TV-Kommis­sar Robert Anders in den Ruhestand geschickt — vom Bildschirm verschwun­den ist er deshalb aber nicht. Als Ex-Polizist kehrt er aus Schwe­den in seine alte Heimat am Boden­see zurück. Prompt wird er in einen Krimi­nal­fall verwickelt.

Für ZDF-Kommis­sar Robert Anders beginnt ein neuer Lebens­ab­schnitt. 14 Jahre lang hatte er auf der schwe­di­schen Insel Gotland ermit­telt und neben­her sein turbu­len­tes Famili­en­le­ben gelebt. Nun kehrt er an den Ort seiner Kindheit zurück, an den Boden­see. Statt «Der Kommis­sar und das Meer» heißt seine Reihe nun «Der Kommis­sar und der See». Die erste Folge mit dem Titel «Liebes­wahn» ist zu sehen am Montag, 3. Oktober, um 20.15 Uhr im Zweiten.

Der von Walter Sittler verkör­per­te Krimi­held zieht also von Schwe­den nach Deutsch­land um. Regis­seur Felix Karolus und Autor Jürgen Werner gelingt es, nahtlos an die Vorgän­ger-Reihe anzuknüp­fen. Stimmung, Atmosphä­re und Tonla­ge sorgen für einen Wieder­erken­nungs­ef­fekt. Rückblen­den geben den erfor­der­li­chen Einblick in Robert Anders’ Kindheit. Ob Figuren aus den Gotland-Jahren — etwa die Kinder von Robert Anders oder seine Ex-Kolle­gen — in den neuen Folgen mal auftau­chen, bleibt abzuwar­ten. In der ersten Folge steht der Neuan­fang im Fokus — und der Tod einer Schülerin.

Die 15-jähri­ge Lea (Katha­ri­na Hirsch­berg) hatte sich im Boots­haus der eigent­lich seit langem leerste­hen­den Famili­en­vil­la von Robert Anders versteckt, nicht ahnend, dass Anders nun zurück ist. Als am nächs­ten Morgen die Leiche des Mädchens im Boden­see treibt, gerät der frisch pensio­nier­te Kommis­sar unter Verdacht. Schließ­lich hatte er Lea zuletzt lebend gesehen, ihr gar sein Sofa zum Übernach­ten angeboten.

Der Neuan­fang am Boden­see geht für Anders also so genau so los wie sein Abschied auf Gotland begon­nen hat — dort war er ebenfalls unter Mordver­dacht geraten. Der stets so freund­li­che, versöhn­li­che und hilfs­be­rei­te Kommis­sar sollte ausge­rech­net seine Ex-Frau umgebracht haben. Der Fall klärte sich auf und Anders machte sich auf den Weg.

Nun muss er sich nicht nur mit einem trauri­gen Kapitel aus seiner Kindheit ausein­an­der­set­zen, sondern auch mit der engagier­ten, jungen Polizis­tin Annika Wagner (Nurit Hirsch­feld) aus Lindau. Die traut dem Neuan­kömm­ling nämlich nicht. Auch nicht, als sich heraus­stellt, dass ihre Mutter Johan­na Wagner (Katha­ri­na Böhm) einst die Jugend­lie­be von Anders war. Auch deren Mann, Anwalt Thomas Wagner (Bernhard Schir), kennt der Ex-Kommis­sar von früher.

Seine krimi­na­lis­ti­sche Spürna­se hat Anders mit dem Eintritt in den Ruhestand jeden­falls nicht verlo­ren. Er hört sich im Umfeld der Schüle­rin um und stößt auf Überraschungen.

Haupt­dar­stel­ler Walter Sittler sagte gegen­über dem ZDF, an dem neuen Format möge er beson­ders die Konfron­ta­ti­on mit der Vergan­gen­heit und mit den Freun­den von früher sowie die Zusam­men­ar­beit mit einer jungen Kommis­sa­rin. Und weiter: «Den Kommis­sar Anders kenne ich nun ziemlich gut, er ist mir auch sehr nah. Dennoch: Den Kommis­sar in Rente mussten wir erst noch entde­cken. (…) Möchte er nach einem langen Leben in Ruhe gelas­sen werden oder inter­es­sie­ren ihn die Menschen weiter­hin ungebremst in all ihrer Undurchsichtigkeit?»

Die Zuschau­er dürfen sich freuen, dass der «Kommis­sar in Rente» nicht in Ruhe gelas­sen werden will, sondern am Boden­see weiter ermittelt.

Von Ute Wessels, dpa