BERLIN (dpa) — 16 Jahre lang hingen Kunst­wer­ke im Flur vor dem Büro des Altkanz­lers Schrö­der im Otto-Wels-Haus. Nun wurden drei von ihnen offen­bar entwendet.

Altkanz­ler Gerhard Schrö­der (SPD) ist offen­bar das Opfer von Kunst­die­ben geworden.

Wie der Bundes­tag am Freitag einen Bericht des «Stern» bestä­tig­te, hat Schrö­der bereits am vergan­ge­nen Montag Straf­an­zei­ge erstat­tet, weil aus dem Flur vor seinem Büro in einem Parla­ments­ge­bäu­de drei Gemäl­de verschwun­den sind. Demnach handelt es sich um zwei Holzdru­cke des Malers und Grafi­kers Uwe Bremer sowie eine Grafik von einem nament­lich nicht genann­ten chine­si­schen Künstler.

Schrö­ders Büroräu­me befin­den sich im Otto-Wels-Haus, das sich einige hundert Meter vom Reichs­tags­ge­bäu­de entfernt am Boule­vard Unter den Linden befin­det. Dem «Stern»-Bericht zufol­ge hingen die Kunst­wer­ke dort 16 Jahre lang im öffent­lich zugäng­li­chen Bereich des Gebäu­des. Über ihren Wert wurden keine Angaben gemacht.

Erst in der vergan­ge­nen Woche waren einige von Schrö­ders Privi­le­gi­en als Altkanz­ler gestri­chen worden. So hatte der Haushalts­aus­schuss des Bundes­tags die Abwick­lung seines Büros beschlos­sen. Für die dorti­gen Perso­nal­aus­ga­ben waren allein im vergan­ge­nen Jahr mehr als 400.000 Euro aus der Staats­kas­se geflos­sen. Anrecht auf ein Ruhege­halt und auf Perso­nen­schutz hat der frühe­re Kanzler aber weiterhin.