BAD WALDSEE – Am Freitag­abend versam­mel­ten sich weit mehr als 1.000 Menschen auf der Hochstatt, um gemein­sam ein starkes Zeichen für Demokra­tie, Zusam­men­halt, Vielfalt, Toleranz und Frieden zu setzen und gleich­zei­tig gegen Rechts­ra­di­ka­lis­mus und Rassis­mus zu protes­tie­ren. Die Initia­ti­ve hierzu ergriff eine priva­te Gruppe, die sich in kürzes­ter Zeit organi­siert hatte und diese beein­dru­cken­de Demons­tra­ti­on auf die Beine gestellt hatte. Die Veran­stal­tung erfuhr breite Unter­stüt­zung von der Stadt, der Kirche sowie verschie­de­nen Organi­sa­tio­nen, Verei­nen und zahlrei­chen Teilneh­me­rin­nen und Teilnehmern.

Die Teilneh­me­rin­nen und Teilneh­mer erstreck­ten sich über alle Alters­grup­pen, von Famili­en mit Babys und Klein­kin­dern bis zu Jugend­li­chen und Großel­tern. Promi­nen­te Persön­lich­kei­ten wie die Franzis­ka­ne­rin­nen aus Reute, Alt-Bürger­meis­ter Rudolf Forcher, der Bad Waldseer Künst­ler René Auer sowie Barny Bitter­wolf waren ebenfalls unter den fast unzähl­ba­ren Demons­tran­ten vertre­ten. Viele trugen Plaka­te mit Botschaf­ten wie „Menschen­rech­te statt rechte Menschen – Bad Waldsee steht auf!“, „Gegen rechte Ideolo­gien und neue Nazis“ oder „Meine Zukunft soll bunt sein“.

Die Modera­ti­on des Abends übernahm Elena Parwan, die sich über die zahlrei­che Teilnah­me und den Mut der Redner freute, ihre Sicht zu den aktuel­len Gescheh­nis­sen mitzu­tei­len. Neben Oberbür­ger­meis­ter Matthi­as Henne sprach auch der CDU-Landtags­ab­ge­ord­ne­te Raimund Haser, der in seiner Funkti­on als Beauf­trag­ter für die Angele­gen­hei­ten der Vertrie­be­nen auftrat. Pfarrer Wolfgang Bertl vertrat die beiden Kirchen und beton­te die Notwen­dig­keit, sich gegen Rassis­mus auszusprechen.

Elke Müller, Grünen-Kreis­rä­tin und Unter­neh­me­rin, verdeut­lich­te die Bedeu­tung der Arbeits­kraft von Geflüch­te­ten mit einem lebhaf­ten Beispiel ihres Busun­ter­neh­mens. Rita Bamber­ger, Direk­tor des Gymna­si­ums Mark Overha­ge, sowie Ulrich und Lilli Bamann vom Menschen­rechts­ver­ein Global richte­ten ebenfalls Worte an die Anwesenden.

Oberbür­ger­meis­ter Matthi­as Henne beton­te in seiner Rede die Wichtig­keit von Zusam­men­halt, Demokra­tie und dem entschie­de­nen Wider­stand gegen extre­mis­ti­sche rechte Ideolo­gien. Besorgt äußer­te er sich über den zuneh­men­den belei­di­gen­den Tonfall, mit dem sich auch die Verwal­tung ausein­an­der­set­zen müsse. Anhand einer belei­di­gen­den E‑Mail verdeut­lich­te er den mangeln­den Respekt und Anstand in solchen Äußerun­gen. Seine Rede schloss mit einem Appell, sich als Gemein­schaft gegen rechts­ra­di­ka­le Tenden­zen zu positio­nie­ren und die Werte der Demokra­tie zu vertei­di­gen. Diese Gemein­schaft zeige ihre Entschlos­sen­heit, den Heraus­for­de­run­gen zu begeg­nen und die Flamme der Demokra­tie für gegen­wär­ti­ge und kommen­de Genera­tio­nen am Brennen zu halten.