WILHELMSDORF — Robert Butsch hatte gestern seinen ersten Arbeitstag auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt. Der 23-Jährige arbeitet jetzt als Mitarbeiter in der Rotach-Gärtnerei in Wilhelmsdorf.
Damit hat er den Sprung von einer WfbM geschafft: Seit 2016 ist er schon bei den NEULAND-Werkstätten der Zieglerschen beschäftigt. Sie bieten Menschen mit einer Behinderung verschiedene Arbeitsplätze in der Metallverarbeitung, Verpackung oder in der Gärtnerei. Über den dortigen Berufsbildungsbereich, der einer Ausbildung ähnlich ist, konnte Butsch zuerst seine Stärken kennenlernen. Schnell wurde klar, dass seine Leidenschaft im Gemüseanbau und in der Verarbeitung liegt.
Nach dieser Vorbereitungszeit konnte er auch in der Rotach-Gärtnerei als Mitarbeiter beginnen. Als integrativer Betrieb arbeiten dort Menschen mit und ohne Behinderung zusammen. „Ich freue mich total, jetzt auch als ganz ‚normaler‘ Mitarbeiter in der Gärtnerei arbeiten zu dürfen“, sagt Butsch über die Veränderung. „Ich war zuerst ganz überrascht, als der Leiter der Gärtnerei vorschlug, diesen Weg zu gehen.“ Gemeinsam mit dem Integrationsfachdienst Bodensee-Oberschwaben wurde dieser Wechsel sorgsam vorbereitet und wird in der Anfangszeit weiter begleitet.
Die Neuland-Werkstätten gehören zum traditionsreichen diakonischen Sozialunternehmen „Die Zieglerschen“. Als Industriezulieferer erbringen sie an ihren zwei Hauptstandorten Wilhelmsdorf und Aulendorf für Unternehmen in der Region vielfältige Leistungen in den Bereichen Metallbearbeitung, Montage, Elektrik, Konfektionierung, Entwicklung u.v.m. Der als Werkstatt für Menschen mit Behinderung (WfbM) anerkannte Betrieb beschäftigt rund 300 Mitarbeitende, davon 230 mit Hör-Sprachbehinderung und gleichzeitiger geistiger Behinderung.