Die Polizei war bereits im Sommer ausge­schert und hatte einen Boykott der Studie angekün­digt. Innen­mi­nis­ter Thomas Strobl (CDU) und Polizei­prä­si­den­tin Stefa­nie Hinz hatten stark für eine Teilnah­me gewor­ben, Minis­ter­prä­si­dent Winfried Kretsch­mann hatte zunächst erklärt, das Veto der Polizei nicht hinneh­men zu wollen. Die Teilnah­me an der Online-Umfra­ge wäre für alle Beamtin­nen und Beamten freiwil­lig gewesen.

Nach Angaben des Innen­mi­nis­te­ri­ums hat es bereits Mitte August ein direk­tes Gespräch mit der zustän­di­gen Deutschen Hochschu­le der Polizei, dem Haupt­per­so­nal­rat der Polizei und örtli­chen Polizei-Perso­nal­rä­ten gegeben. Die maßgeb­li­chen Beden­ken des Haupt­per­so­nal­rats hätten aber «nicht gänzlich ausge­räumt werden können», sagte die Ministeriumssprecherin.

Die Studie geht auf den frühe­ren Bundes­in­nen­mi­nis­ter Horst Seeho­fer (CSU) zurück, der damit auf Forde­run­gen reagier­te, mögli­chen Rassis­mus und Rechts­las­tig­keit in der Polizei zu unter­su­chen. Die Unter­su­chung wurde dann aber deutlich breiter angelegt. Eine überwie­gen­de Mehrheit der Bundes­län­der nimmt am Forschungs­pro­jekt zu «Motiva­ti­on, Einstel­lung und Gewalt im Alltag» von Polizis­ten teil. In fast allen Bundes­län­dern ist die vom Bund initi­ier­te Befra­gung schon abgeschlossen.