Noch am Vormit­tag hatte er an der Kabinetts­sit­zung im Kanzler­amt teilge­nom­men. Kurz darauf muss sich der Bundes­ge­sund­heits­mi­nis­ter in häusli­che Isolie­rung begeben. Der Grund: Jens Spahn hat sich mit dem Corona­vi­rus infiziert.

Spahn habe sich umgehend in häusli­che Isolie­rung begeben, hieß es in der Mittei­lung. «Bislang haben sich bei ihm nur Erkäl­tungs­sym­pto­me entwi­ckelt. Alle Kontakt­per­so­nen werden aktuell infor­miert.» Fotos zeigen, dass Spahn am Mittwoch­vor­mit­tag im Kanzler­amt an der Kabinetts­sit­zung teilnahm. Auf den Bildern ist Spahn mit einem Mund-Nasen-Schutz zu sehen.

Das Bundes­ka­bi­nett muss nicht gesam­melt in Quaran­tä­ne. Ein Regie­rungs­spre­cher teilte in Berlin auf Anfra­ge mit, das Kabinett tage unter Einhal­tung von Hygie­ne- und Abstands­re­geln, die darauf abziel­ten, dass auch im Falle der Teilnah­me einer Person, die später corona­po­si­tiv getes­tet werde, eine Quaran­tä­ne anderer oder gar aller Teilneh­mer nicht erfor­der­lich werde.

Immer wieder mussten sich zuletzt Spitzen­po­li­ti­ker wegen Risiko­be­geg­nun­gen in Quaran­tä­ne begeben. Am Samstag hatte es Bundes­prä­si­dent Frank-Walter Stein­mei­er getrof­fen. Grund war der positi­ve Corona-Test eines Perso­nen­schüt­zers. Zwei Tests beim Staats­ober­haupt fielen seither negativ aus.

Bereits am Montag hatte sich Bundes­ar­beits­mi­nis­ter Huber­tus Heil (SPD) wegen einer Warnung über die Corona-App in Quaran­tä­ne begeben. Ende Septem­ber hatten sich auch Außen­mi­nis­ter Heiko Maas (SPD) und Wirtschafts­mi­nis­ter Peter Altmai­er (CDU) vorüber­ge­hend isoliert. Bei Maas hatte sich ebenfalls ein Perso­nen­schüt­zer infiziert. Altmai­er ging vorsorg­lich in Quaran­tä­ne, weil ein Mitar­bei­ter eines EU-Minis­ters positiv getes­tet worden war, der mit ihm bei einem Treffen des EU-Handels­mi­nis­ter­rats in Berlin anwesend war.

Bereits im März war auch Kanzle­rin Angela Merkel (CDU) vorsorg­lich für knapp zwei Wochen in häusli­cher Quaran­tä­ne, weil sie von einem Arzt geimpft worden war, bei dem kurz darauf eine Infek­ti­on mit dem Corona­vi­rus festge­stellt wurde.