STUTTGART (dpa/lsw) — Während bundes­weit eine einheit­li­che «Corona-Notbrem­se» vorbe­rei­tet wird, plant Baden-Württem­berg auch für die Zeit sinken­der Infek­ti­ons­zah­len. Ein neues Arbeits­pa­pier des Gesund­heits­mi­nis­te­ri­ums sieht ein Szena­rio für Öffnungs­schrit­te vor. Es müsse aller­dings noch zwischen den Ressorts abgestimmt und auch im Kabinett beraten werden, beton­te eine Spreche­rin des Minis­te­ri­ums am Diens­tag in Stutt­gart. Zuerst hatten die «Stutt­gar­ter Nachrich­ten» und die «Stutt­gar­ter Zeitung» über die Pläne berichtet.

Dem Arbeits­pa­pier zufol­ge soll etwa der Einzel­han­del unter bestimm­ten Voraus­set­zun­gen wieder öffnen dürfen, wenn die Zahl der Neuin­fek­tio­nen pro 100 000 Einwoh­ner in einer Stadt oder einem Landkreis binnen sieben Tagen unter den Wert von 100 sinkt. Regeln werden auch für Inziden­zen zwischen 100 und 200 festge­legt. Dann wäre Shoppen mit einer Termin­ver­ein­ba­rung (Click & Meet) möglich. Für die Außen­gas­tro­no­mie, Kultur und Sport schlägt das Minis­te­ri­um Änderun­gen ab einer Inzidenz zwischen 50 und 100 vor. Dann dürften zum Beispiel Straßen­ca­fés und Biergär­ten mit Termin­bu­chung öffnen, Kultur und Kinos sowie kontakt­ar­mer Sport könnten erlaubt werden. Voraus­set­zun­gen seien aber ein negati­ver Test und eine App zur Kontaktnachverfolgung.

Das Corona-Infek­ti­ons­ge­sche­hen verschärf­te sich im Südwes­ten zuletzt stark. Die Sieben-Tage-Inzidenz lag am Montag bei 143,7 Fällen. Die Schwel­le der 100er-Inzidenz überschrei­ten 39 der 44 Stadt- und Landkreise.