STUTTGART (dpa/lsw) — Die scheidende Landesvorsitzende der Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft (GEW), Doro Moritz, hat eine Verlängerung des Angebots für kostenlose Corona-Tests für Lehrer und Erzieherinnen gefordert. Moritz sagte am Mittwoch in Stuttgart, solche Tests würden den Lehrern Sicherheit geben. Die Infektionszahlen stiegen weiter und so lange das so sei, müsse es die Gelegenheit geben. «Ich verstehe nicht, warum hier so geknickert wird.» Maximal ein Fünftel der Lehrer hätte das Angebot des Sozialministeriums angenommen. Es soll Ende des Monats auslaufen.
Das Kultusministerium kritisierte die Entscheidung des Sozialministeriums. «Angesichts der kühleren Tage und der aktuellen Infektionslage halte ich es für richtig, dieses Angebot um einen weiteren Monat zu verlängern und auf insgesamt drei Tests zu erhöhen», wurde Kultusministerin Susanne Eisenmann (CDU) von «Heilbronner Stimme» und «Mannheimer Morgen» (Mittwoch) zitiert.
Moritz warf dem Kultusministerium mangelnde Corona-Schutzmaßnahmen für Lehrer und Schüler vor. Moritz sagte, seit Juni habe man darauf gedrängt, dass die Schulen zusätzliches Personal erhielten und viele Maßnahmen wie CO2-Messgeräte, FFP2-Masken für Risikogruppen oder Unterricht in kleineren Gruppen vorgeschlagen. «Warum erhalten Unternehmen in wenigen Wochen Rettungspakete und in Kitas und Schulen warten die Kinder, Jugendlichen und die pädagogischen Profis bis heute auf wirklich wirksame Maßnahmen?», fragte die Gewerkschafterin, die nach zwölf Jahren im Amt aufhört. Nachfolgerin soll Monika Stein aus Freiburg werden.