BIBERACH — Im Rahmen des Girls’ Days 2022 waren sechs Schülerinnen aus verschiedenen Schulen aus dem Landkreis zu Gast im Landratsamt Biberach. Zum ersten Mal konnten sich Mädchen, die den Beruf der Försterin näher kennenlernen wollten, für den „Mädchen-Zukunftstag“ am Kreisforstamt anmelden. Dort erfuhren sie, welche Aufgabenbereiche und Tätigkeiten zum Beruf einer Försterin gehören und wo diese später arbeiten kann.
Denn Försterinnen arbeiten nicht nur als Revierleiterin im Wald, sondern sind zum Beispiel auch in der Forschung, in Sägewerken oder in der Verwaltung tätig. Die Försterinnen Karin Ott und Sonja Wagner erklärten den Mädchen auch, welche Voraussetzungen für den Beruf benötigt werden.
Auf in den Wald!
Nachdem die zehn- bis fünfzehnjährigen Mädchen einige Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kreisforstamtes im Grünen Zentrum kennenlernten, ging es für ein paar Stunden raus in den Wald. Dort gab es spannende Einblicke in den Arbeitsalltag einer Revierleiterin: vom Pflanzen der nächsten Waldgeneration über den Natur- und Artenschutz bis hin zum Auszeichnen eines Bestandes. Natürlich durfte auch die Bestimmung der wichtigsten heimischen Baumarten nicht fehlen.
Was ist der Girls‘ Day?
Der Girls’ Day ist ein jährlich stattfindender Aktionstag, der Mädchen einen Einblick in Berufsfelder ermöglichen soll, in denen sie bisher unterrepräsentiert sind. Hierzu zählen insbesondere die Bereiche Technologie und Naturwissenschaften sowie viele handwerkliche Berufe. Auch die Forstwirtschaft zählt dazu – mit rund 35 Prozent Frauenanteil gibt es deutlich weniger Försterinnen als Förster.
Zeitgleich können Jungen am Boys’ Day Berufe kennenlernen, in denen bisher wenige Männer arbeiten. Dies sind vor allem Berufe aus dem sozialen, erzieherischen und pflegerischen Bereich.
Forstamt zieht positive Bilanz
Die Nachfrage zur Teilnahme am „Mädchen-Zukunftstag“ war groß. Das Interesse zeigte sich vor allem auch an den vielen Fragen zu Wald und Umwelt, die die jungen Mädchen stellten.
„Um noch mehr über den Beruf zu erfahren, gibt es bei uns immer die Möglichkeit, ein Praktikum zu machen. Auch für ganze Schulklassen gibt es entsprechende waldpädagogische Angebote“, so Karin Ott. Das Fazit der Försterin: „Wir werden uns auch im kommenden Jahr sicher wieder am Girls’ Day beteiligen.”