FRIEDRICHSHAFEN — Sieben Mädchen im Alter von 11 bis 14 Jahren haben beim Stadt­werk am See-Girls’Day in techni­sche Berufe geschnup­pert. Der bundes­wei­te Mädchen-Zukunfts­tag soll Schüle­rin­nen für techni­sche Berufe begeistern.

Die Ausbil­dungs­mög­lich­kei­ten beim Stadt­werk sind vielfäl­tig: Vermes­sungs­tech­ni­ke­rin, Elektro­ni­ke­rin Betriebs­tech­nik, Anlagen­me­cha­ni­ke­rin für Versor­gungs­tech­nik oder doch ein duales Studi­um im Bereich Elektro­tech­nik? Trotz­dem sind weiblich besetz­te Stellen im Technik­be­reich nach wie vor eher selten. Deshalb sensi­bi­li­siert der regio­na­le Energie­ver­sor­ger junge Mädchen früh für die Chancen im techni­schen Bereich, ermutigt sie zum Austausch mit eigenen Mitar­bei­te­rin­nen aus der Technik und gewährt ihnen exklu­si­ve Einbli­cke in Ausbil­dungs- und Studieninhalte.

Neben einem Ausflug in das Häfler Wasser­werk waren es vor allem die Workshops in Klein­grup­pen, die den Teilneh­me­rin­nen beson­ders gefal­len haben und bei denen sie all ihre Fragen rund um die einzel­nen Berufs­fel­der loswer­den konnten: „Warum bekommt ein Vogel, der auf einer Freilei­tung sitzt, keinen Strom­schlag?“, „Wie lange dauert es, bis ein kaput­tes Kabel unter der Straße ausge­tauscht ist?“, „Woher weiß man überhaupt, wo die Kabel unter­halb der Erde verlau­fen?“. Drei Stadt­werk-Mitar­bei­te­rin­nen und Steven Rohde, techni­scher Ausbil­der, beant­wor­te­ten alle Fragen der neugie­ri­gen Teilneh­me­rin­nen, führten durch das Programm und gaben Einbli­cke in ihren ganz indivi­du­el­len Berufs­all­tag. Letztes Jahr war der Girls’Day pande­mie­be­dingt noch eine Online-Veran­stal­tung. „Das hat auch gut geklappt, aber wir freuen uns natür­lich sehr, die Schüle­rin­nen in diesem Jahr wieder direkt hier bei uns auf dem Stadt­werk-Gelän­de zu begrü­ßen und ihnen spannen­de Einbli­cke in die techni­schen Anlagen ‚live‘ bieten zu können“, sagt Rohde. Neben dem Wasser­werk erhiel­ten die Mädchen unter anderem Einblick in ein Umspann­werk und in den Schulungs­raum, in dem während der Ausbil­dung beispiels­wei­se das Setzen von Hausan­schlüs­sen und Kabel­ver­bin­dungs­muf­fen geübt wird. 

So könnte sich die 14-jähri­ge Girls’Day-Teilnehmerin Emma Bornträ­ger durch­aus vorstel­len, sich nach ihrer Schul­zeit am Karl-Maybach-Gymna­si­um für eine Stadt­werk-Ausbil­dung im Bereich Strom zu entschei­den: „Mir gefällt der Gedan­ke – im wahrs­ten Sinne des Wortes – unter Spannung zu arbei­ten. Zu wissen, dass auch mein Hobby, das Klettern und die damit verbun­de­ne Schwin­del­frei­heit, im Beruf durch­aus von Vorteil sein könnte, macht es irgend­wo noch inter­es­san­ter für mich.“ Jetzt, wo sie erste Ausbil­dungs­in­hal­te kennen­ge­lernt hat, wolle sie sich auf jeden Fall näher mit einer Ausbil­dung im Bereich Strom auseinandersetzen.