NEURAVENSBURG — Am 27.08.2023 fanden sich zahlrei­che Besuche­rin­nen und Besucher zur Gläser­nen Produk­ti­on auf dem Milch­vieh­be­trieb der Familie Renz in Neuravens­burg — Bettens­wei­ler ein. Landwirt­schafts­de­zer­nen­tin Iris Steger, der Wange­ner Oberbür­ger­meis­ter Micha­el Lang, der Vorsit­zen­de des Kreis­bau­ern­ver­bands Allgäu-Oberschwa­ben Franz Schön­ber­ger und Betriebs­lei­ter Benedikt Renz begrüß­ten die Besuche­rin­nen und Besucher auf dem Milch­vieh­be­trieb. Alle Redner freuten sich über den sehr guten Besuch, trotz Dauer­re­gen. Dennoch ließen es sich die Gäste, darun­ter viele Famili­en mit Kindern, nicht nehmen, den Bauern­hof genau anzuschau­en und Kontakt mit den Tieren aufzunehmen.

Herr Renz stell­te seinen Natur­land zerti­fi­zier­ten Betrieb mit rund 185 Milch­kü­hen und 130 Hektar landwirt­schaft­li­cher Fläche vor. Dabei beton­te er, dass der Betrieb getreu dem Motto „Feed no Food“, haupt­säch­lich Grund­fut­ter aus Gras und Silomais sowie zusätz­lich Neben­pro­duk­te aus der Lebens­mit­tel­her­stel­lung füttert. Ein Beispiel dafür stellt das Maisfut­ter­mehl dar, das bei der Herstel­lung von Polen­tag­rieß anfällt. Durch die gerin­ge Einsatz­men­ge von ergän­zen­dem Getrei­de in der Fütte­rung steht die Milch­er­zeu­gung auf dem Hof Renz kaum in Konkur­renz zur sonsti­gen Lebens­mit­tel­er­zeu­gung. Bewirt­schaf­tet wird der Betrieb durch die Familie, Auszu­bil­den­de und angestell­te Mitar­bei­ten­de. Durch die Gunst­re­gi­on Allgäu, welche sich durch viel Nieder­schlag und hohem Grünland­an­teil auszeich­net, passt diese Art der Milch­er­zeu­gung sehr gut in die Region. 

Nach der Begrü­ßung durften sich die Gäste an verschie­de­nen Statio­nen auf dem Hof über Kälber­hal­tung, Fütte­rung, Abkal­bung und weite­re Themen rund um den Pflan­zen­bau infor­mie­ren. Auch die Bio-Muster­re­gi­on Ravens­burg, das Ernäh­rungs­zen­trum Bad Waldsee, der Bauern­ver­band Allgäu-Oberschwa­ben mit dem Lernort Bauern­hof und die Bauern­schu­le waren vertre­ten und standen für Fragen zur Verfü­gung. Der Biover­band Natur­land und das Netzwerk Fokus Tierwohl waren ebenso mit einem Stand vertre­ten und kamen mit den Gästen ins Gespräch.

Die Kleins­ten waren den ganzen Tag über durch ein buntes Programm von Kinder­schmin­ken, Stroh­burg, Blumen­kranz basteln, Kühe bemalen, Nagel­bil­der gestal­ten, Figuren­thea­ter, Bauern­hof­ral­lye und das Spiel­mo­bil trotz Regen bestens unterhalten.

Im Zelt fanden die Anwesen­den Schutz vor dem Regen und konnten sich durch ein vielsei­ti­ges kulina­ri­sches Bewir­tungs­an­ge­bot stärken. Da der Hof Renz Mitglied im Projekt „Grasrind vom Boden­see“ ist, gab es natür­lich zum Mittags­tisch einen Burger vom „Grasrind“. Unter „Grasrind“ ist Rindfleisch zu verste­hen, das ausschließ­lich mit aus Gras gewon­ne­nem Grund­fut­ter aufge­zo­gen wird. Außer­dem gab es Lahma­cun, Spinat­bö­rek, Pommes und Hofeis aus der Region. Für Kaffee und eine Vielzahl verschie­de­ner Kuchen und Torten sorgten die Landfrau­en Neuravens­burg. So fand die vielfach gewünsch­te regio­na­le Vermark­tung auf dem Tag der offenen Tür ihre prakti­sche Anwendung.

Dank der großzü­gi­gen Unter­stüt­zung des regio­na­len Busun­ter­neh­mens Sohler aus Wangen konnte ein kosten­lo­ser Shuttle­ser­vice von Neuravens­burg aus einge­rich­tet werden, sodass trotz Dauer­re­gens über 2.500 Besuche­rin­nen und Besucher das Hoffest besuchen konnten, ohne auf den angren­zen­den Wiesen des Hofes Flurschä­den mit den parken­den Autos anzurichten.

Zahlrei­che ehren­amt­li­che Helfe­rin­nen und Helfer trugen zum Gelin­gen der Veran­stal­tung bei, indem sie Bewir­tung, Parkplatz­ein­wei­sung und organi­sa­to­ri­sche Hilfe­leis­tun­gen übernah­men und Familie Renz so tatkräf­tig unter­stütz­ten. Durch dieses Engage­ment war es möglich, den Verbrau­che­rin­nen und Verbrau­chern an diesem einma­li­gen Tag einen Einblick in die moder­ne und tierge­rech­te Milch­er­zeu­gung zu gewähr­leis­ten. „Der Aufwand war riesig, aber er hat sich gelohnt“, zieht Benedikt Renz ein zufrie­de­nes Fazit für seine Familie sowie die Mitver­an­stal­ter Landwirt­schafts­amt und Kreis­bau­ern­ver­band Allgäu-Oberschwaben.

Der Gewinn aus der Verkös­ti­gung, der vom Helfer­kreis und der Familie Renz erwirt­schaf­tet wurde, wird an zwei gemein­nüt­zi­ge Projek­te gespendet.