TURIN (dpa) — Nach dem zweiten Halbfi­na­le stehen die Finalis­ten beim Eurovi­si­on Song Contest 2022 fest. Der Grand-Prix ist in diesem Jahr ungewollt so politisch wie nie. Wer hat es in die Endrun­de geschafft?

Die Finalis­ten stehen fest: Im zweiten Halbfi­na­le des Eurovi­si­on Songcon­tests haben sich weite­re zehn Länder für die Endrun­de am Samstag mit dann 25 Teilneh­mern qualifiziert.

Weiter kam am Donners­tag­abend bei der 66. Ausga­be des inter­na­tio­na­len Musik­wett­be­werbs in der nordita­lie­ni­schen Stadt Turin unter anderem die finni­sche Band The Rasmus mit dem Rocklied «Jezebel». Die Gruppe ist vielen noch für ihren Hit «In the Shadows» aus dem Jahr 2003 bekannt. «Ich dachte, Gott sei Dank ist eine Rockband im Finale», sagte Front­mann Lauri Ylönen nach der Show.

Auch Polen mit Ochman und der Balla­de «River» kam in die Endrun­de. Der Musiker dankte vor allem seiner Familie. «Mein Opa, der Opern­sän­ger war, war eine große Inspi­ra­ti­on für mich», sagte er. Der Belgi­er Jérémie Makie­se («Miss You») baut nach seinem Final­ein­zug auf seine Sport­er­fah­rung: «Ich bin ein Fußbal­ler und im Fußball müssen wir mental stark sein. Ich bringe das einfach in diesen Wettbe­werb mit», erklär­te er.

Punkte absicht­lich nicht bekannt

Auch der rockig-röhrig gesun­ge­ne Beitrag «Hold Me Closer» aus Schwe­den von Corne­lia Jakobs schaff­te es in die Endrun­de, ebenso wie die Beiträ­ge aus Estland, Aserbai­dschan, der Tsche­chi­schen Republik, Rumäni­en, Serbi­en und Austra­li­en. Ausge­schie­den sind nach diesem Halbfi­na­le unter anderem Malta, Zypern und Israel.

Damit stehen die 25 Finalis­ten für das Grand Final fest. Wie viele Punkte die 20 Länder aus den insge­samt zwei Halbfi­nals bei der Abstim­mung bekamen, wurde nicht bekannt gegeben, um die Abstim­mung für das Finale nicht zu beeinflussen.

Bereits im ersten Halbfi­na­le quali­fi­zier­te sich die Ukrai­ne mit dem Kalush Orches­tra für das Finale. Die Band gilt in diesem Jahr als Favorit auf den Gesamt­sieg. Bei den Buchma­chern wird die Gruppe um Rapper Oleh Psjuk mit ihrem Lied «Stefa­nia» derzeit auf Platz eins erwar­tet. Die sechs Männer gehen davon aus, dass im Falle eines Sieges die kommen­de Ausga­be des Grand-Prix in dem aktuell vom russi­schen Angriffs­krieg betrof­fe­nen Land ausge­tra­gen werden würde. Die ESC-Veran­stal­ter wollen über dieses mögli­che Szena­rio noch nicht spekulieren.

Malik Harris singt für Deutschland

Deutsch­land wird beim Finale mit Malik Harris und «Rockstars» auftre­ten. Der 24 Jahre alte Bayer stand schon zuvor als Finalist fest, weil die größten Geldge­ber wie die Bundes­re­pu­blik ohne Quali­fi­ka­ti­on für das Finale gesetzt sind. Das Lied wird derzeit eher auf den hinte­ren Rängen erwar­tet. Harris singt darin über das Kindes­al­ter, als alle noch kleine «Rockstars» gewesen seien und das Leben weniger Proble­me mit sich gebracht habe.

Direkt für das Finale sind auch die übrigen vier Länder der sogenann­ten Big Five Frank­reich, Spani­en, Itali­en und Großbri­tan­ni­en gesetzt. Mit Blick auf die Wettan­bie­ter dürften der briti­sche, spani­sche und italie­ni­sche Beitrag Chancen auf die oberen Ränge haben. Auch die Schwe­din Jakobs wird hoch gehandelt.

Am Freitag gehen beim ESC die General­pro­ben für die Show am Samstag weiter. Die Show wird unter anderem von der italie­ni­schen Grammy-Gewin­ne­rin Laura Pausi­ni und dem briti­schen Sänger Mika moderiert, der durch seinen Hit «Grace Kelly» aus dem Jahr 2007 berühmt wurde.