LOS ANGELES (dpa) — Vor über 40 Jahren machte Olivia Newton-John mit ihrem Auftritt in «Grease» Furore. Nun ist die britisch-austra­li­sche Sänge­rin und Schau­spie­le­rin gestor­ben. Kolle­gen trauern um den belieb­ten Star.

Mit liebe­vol­len Worten hat John Travol­ta (68) seiner verstor­be­nen «Grease»-Kollegin Olivia Newton-John gedacht. «Meine liebs­te Olivia, du hast all unsere Leben so viel besser gemacht», schrieb der Schau­spie­ler auf Insta­gram. «Dein Einfluss war unglaub­lich. Ich liebe dich so sehr». Travol­ta unter­zeich­ne­te sein Posting mit «Dein Danny, dein John!». In dem gefei­er­ten Musical­film «Grease» spiel­ten Travol­ta und Newton-John 1978 das High-School-Paar Danny und Sandy.

Viele Wegge­nos­sen und Fans bekun­de­ten ihre Trauer. Die britisch-austra­li­sche Schau­spie­le­rin und Sänge­rin («Physi­cal») war nach Mittei­lung ihres Mannes am Montag in Kalifor­ni­en gestor­ben. Sie litt seit Jahrzehn­ten an Krebs. Newton-John wurde 73 Jahre alt.

«Zu jung, um diese Welt zu verlas­sen», schrieb Barbra Strei­sand (80) auf Insta­gram­zu einem gemein­sa­men Foto aus den 1970er Jahren. Er habe «Grease» und ihre Musik geliebt, bekun­de­te «Guardi­ans of the Galaxy»-Regisseur James Gunn (56) auf Twitter. Sie sei sein erster großer Schwarm gewesen. Die Nachricht von ihrem Tod stimme sie so traurig, schrieb Oscar-Preis­trä­ge­rin Marlee Matlin (56) auf Twitter.

Auch Kolle­gen wie Mia Farrow, Antonio Bande­ras, George Takei und Brian Wilson würdig­ten die Verstor­be­ne. Sänge­rin Melis­sa Ether­idge (61) trauer­te um eine «wunder­ba­re Frau» und ein «beson­de­res Talent». Newton-John sei eine der Ersten gewesen, die nach Bekannt­wer­den von Ether­id­ges eigener Krebs­dia­gno­se Zuspruch gegeben habe, schrieb die Sänge­rin auf Twitter.

Langer Kampf gegen den Krebs

Newton-John kämpf­te seit Jahrzehn­ten gegen Krebs an. «Olivia war ein Symbol für Sieg und Hoffnung, mehr als 30 Jahre lang, in denen sie ihren Weg mit Brust­krebs teilte», poste­te ihr Ehemann John Easter­ling auf den Social-Media-Kanälen der britisch-austra­li­schen Künst­le­rin und Brust­krebs-Aktivis­tin. Die Sänge­rin und Schau­spie­le­rin sei am Montag­mor­gen «fried­lich» auf ihrer Ranch in Südka­li­for­ni­en gestor­ben. Dabei sei sie von Freun­den und Familie umgeben gewesen, hieß es auf Instagram.

Zur eigenen Behand­lung setzte sie auf Schul­me­di­zin und Canna­bis-Produk­te. Ihr Mann sei ein Pflan­zen­ex­per­te, der Canna­bis anbaue und Tinktu­ren für sie zuberei­te, sagte die Wahl-Ameri­ka­ne­rin 2019 im Inter­view mit der Deutschen Presse-Agentur. «Das nehme ich täglich zu mir und bin so von starken Schmerz­mit­teln losge­kom­men.» Ihre Pionier­ar­beit mit pflanz­li­chen Heilme­tho­den soll nun mit der Olivia Newton-John-Stiftung fortge­setzt werden, teilte Easter­ling am Montag in seinem Posting mit.

Schon früh wurde Newton-John zum Star

Über 40 Jahre ist es her, dass Newton-John mit ihrem kessen Auftritt in dem Hit-Filmmu­si­cal «Grease» Furore machte. Als blond gelock­te Sandy verdreh­te sie 1978 John Travol­ta in der Rolle des rebel­li­schen Danny — mit Schmalz­lo­cke und Kotelet­ten — den Kopf.

Schon Jahre, bevor sie in «Grease» mit Pferde­schwanz, Petty­coat und Travol­ta im Duett Songs wie «You’re The One That I Want» träller­te, war Newton-John ein Star.

Die im engli­schen Cambridge gebore­ne Enkelin des deutschen Physik-Nobel­preis­trä­gers Max Born und Tochter eines nach Austra­li­en ausge­wan­der­ten College-Präsi­den­ten gründe­te als Schüle­rin eine Mädchen­band. Ein Talent­wett­be­werb brach­te die 15-Jähri­ge nach Großbri­tan­ni­en zurück. 1966 nahm sie dort ihre erste Platte auf.

Mit Schmu­se­songs wurde die Folk-Blondi­ne vor allem in den USA bekannt. «Let Me Be There» von 1974 war ihr erster US-Hit. Songs wie «On The Banks Of Ohio», «If You Love Me Let Me Know», «I Honest­ly Love You» und «Have You Never Been Mellow» machten sie dort zur Schlagerqueen.

Nach «Grease» stand sie 1980 gleich wieder vor der Kamera, für das Fanta­sy-Musical «Xanadu» auf Rollschu­hen zu Disco-Klängen mit den Hitsongs «Xanadu», «Magic» und «Sudden­ly». Ein Jahr später brach­te die vierfa­che Grammy-Preis­trä­ge­rin ihr erfolg­reichs­tes Album «Physi­cal» heraus.

Ihre Tochter aus der Ehe mit dem Tänzer Matt Lattan­zi war gerade sechs Jahre alt, als Newton-John 1992 an Brust­krebs erkrank­te. Sie sagte Tourneen ab und zog von ihrer Wahlhei­mat Kalifor­ni­en zeitwei­se nach Austra­li­en um. Die Ehe ging 1995 in die Brüche. 2008 heira­te­te sie Easter­ling. Von ihrer Ranch im kalifor­ni­schen Santa Barba­ra aus setzte sich das Paar für die medizi­ni­sche Verwen­dung von Canna­bis ein.

Von Barba­ra Munker, dpa