FRIEDRICHSHAFEN — Ein kräftig durch­ge­misch­ter VfB Fried­richs­ha­fen, ohne Libero Markus Steuer­wald, hat am Samstag­abend auch bei den Grizz­lys aus Giesen mit 3:0 (30:28, 25:19, 25:21) gewon­nen. Das Team von Cheftrai­ner Micha­el Warm konnte vor allem im Aufschlag und Block dominie­ren. Mit 15 Punkten aus sechs Spielen setzen sich die Häfler Volley­bal­ler damit an der Spitze der Volley­ball Bundes­li­ga fest.

Am fünften Tag der Häfler Deutsch­land­rei­se rotier­te VfB-Cheftrai­ner Micha­el Warm gleich zu Beginn gegen die Grizz­lys aus Giesen kräftig durch. Libero Markus Steuer­wald war schon direkt aus Lüneburg zur Familie an den Boden­see gereist — ihn vertrat ein blenden aufge­leg­ter Avery Aylsworth. Auch Zuspie­ler Joe Worsley und Diago­nal­an­g­rei­fer Lukas Maase waren neu in der Start­for­ma­ti­on. Und die verkauf­te sich gleich gut. Worsley bedien­te Maase erfolg­reich und nach den Assen von David Fiel und Markus Böhme hatte sich der Rekord­meis­ter gleich ein Pölster­chen heraus­ge­spielt (4:3, 13:11).

Die Grizz­lys — ebenfalls noch vor zwei Tagen im Pokal in Herrsching auf dem Feld — brauch­ten ein bisschen, bis sie die Aufschlä­ge des Rekord­meis­ters nach vorne bekamen und selbst Druck im Service machten. Vor allem Toni Menner, der ein Jahr zuvor noch beim VfB mit der Reser­vis­ten­rol­le zu kämpfen hatte, setzte seine Akzen­te (20:17, 21:20). Und als Martti Juhka­mi nach starkem Service von Stijn van Tilburg im Grizz­lys-Block hängen blieb, war das Heimteam sogar in Führung (21:22). Juhka­mi revan­chier­te sich aller­dings postwen­dend (23:22) und es ging Kopf an Kopf in die Endpha­se. Nicolas Marechal war es schließ­lich mit dem direk­ten Aufschlag­punkt, der sein Team erlös­te (30:28).

Giesen spürte, dass an diesem Abend etwas gehen könnte. Es blieb aber beim „könnte“. Giesen hatte zwar immer wieder die Chance zum Break, versem­mel­te es aber selbst. Als dann mit Menner und Wagner beide „Go-to-guys“ des Heimteams schwä­chel­ten und jeweils in Böhmes und Fiels Block lande­ten, war der Rekord­meis­ter enteilt (12:9, 15:10). Der erste Schieds­rich­ter sorgte noch mit zwei zumin­dest inter­es­san­ten Entschei­dun­gen für Gemüts­re­gun­gen auf beiden Seiten, ehe Volley­ball­zwerg Joe Worsley gegen van Tilburg im Block zugriff (19:15). Vor allem mit den Häfler Mittel­blo­ckern hatte der Giese­ner Angriff weiter Proble­me (23:18). Marcus Böhme stieg dann beim Satzball am höchs­ten und verwan­del­te gefühl­voll (25:19).

Im dritten Durch­gang war der VfB dann deutlich übermäch­tig. Als Magloire Mayau­la, der bislang noch keine große Rolle spiel­te, von Böhme den Angriff direkt vor Füße bekam (2:0), hingen die Köpfe. Auch David Fiel griff in der Anfangs­pha­se gleich zwei Mal beherzt zu (10:4). Rares Balean, Ben-Simon Bonin und Arno van de Velde kamen zur Satzmit­te — an der Gangart änder­te sich nichts: Fried­richs­ha­fen dominier­te im Service und hatte die Finger fast an jedem Ball. Van de Velde durfte ohne Block zum 16:8 schmet­tern. Die Luft war angesichts dieses Vorsprungs ein wenig raus und viel Spannung war nicht mehr beim VfB. Auch deshalb wurde es am Ende noch knapper als von Micha­el Warm gewünscht. Ein Giese­ner Aufschlag­feh­ler setzte dann schließ­lich den Schluss­punkt (25:21).

Das war ein guter Abschluss unserer Reise in den Norden“, war Cheftrai­ner Micha­el Warm zufrie­den. „Wir konnten heute ein paar Dinge auspro­bie­ren und die Spieler haben ihre Sache gut gemacht. Das ist wichtig bei den vielen Spielen, die noch auf uns warten. Ich bin zufrie­den, dass wir drei Punkte holen konnten und keine Sätze liegen gelas­sen haben.