ROTTWEIL/SCHRAMBERG (dpa/lsw) — Feucht-fröhlich dürfte es am Rosen­mon­tag in vielen Städte werden. Straßen­um­zü­ge und Partys dürften Tausen­de locken.

Verklei­den, schun­keln, närrisch sein: Getreu diesem Motto wollen Tausen­de Narren am Rosen­mon­tag im Südwes­ten noch einmal richtig Gas geben. In vielen Städten sind bunte Umzüge und Partys geplant. Der wohl tradi­ti­ons­reichs­te Narren­sprung dürfte der in Rottweil sein.

In Baden-Württem­bergs ältes­ter Stadt haben sich für den Morgen (8.00 Uhr) etwa 4000 Hästrä­ger verab­re­det. Berühmt sind die Narren dort für die wilden Sprün­ge, die sie mit ihren Stangen vollfüh­ren. Die Stadt erwar­tet rund 15 000 Zuschau­er, wie ein Sprecher erklär­te. Regnen dürfte es laut dem Deutschen Wetter­dienst nicht.

Narren, die es dennoch nass mögen, kommen am Mittag (13.00 Uhr) in Schram­berg (Kreis Rottweil) zusam­men: Bei der «Da-Bach-na-Fahrt» fahren sie mit bunt geschmück­ten Holzzu­bern die Schilt­ach hinun­ter. Dutzen­de Teams müssen extra einge­bau­te Holzrut­schen im Fluss überwin­den und dabei möglichst trocken bleiben, sonst drohen ihnen Schmach und der sogenann­te Patsch­nass-Orden. Die Tradi­ti­on lockt jährlich Tausen­de Besucher in die Schwarzwaldstadt.

Doch nicht nur im tiefen Süden machen sich die Narren am Rosen­mon­tag breit, auch vor der Landes­haupt­stadt machen sie nicht halt. In Stutt­gart empfängt Oberbür­ger­meis­ter Frank Nopper (CDU) pünkt­lich um 11.11 Uhr Karne­vals­ver­ei­ne im Rathaus.

Die Fastnacht im Südwes­ten ist vorwie­gend tradi­tio­nell geprägt. Die Narren verkör­pern meist Figuren aus der Dorf- und Stadt­ge­schich­te sowie Fabel­we­sen und Tiere. Zum Häs tragen sie oft kunst­voll geschnitz­te Masken. An einigen Orten sind aber auch Einflüs­se des rheini­schen Karne­vals spürbar — mit Figuren wie Prinz und Prinzes­sin oder Tanzgarde.

Am Ascher­mitt­woch endet das ganze Spekta­kel dann wieder und das Häs — wie das Narren­kos­tüm auch genannt wird — verschwin­det bis zum nächs­ten Jahr im Kleiderschrank.