BIBERACH – Nach einem Jahr Pause lädt Oberbür­ger­meis­ter Norbert Zeidler am Freitag, 8. Oktober, 18.30 Uhr, zum siebten Biber­acher Bürger­tag in die Stadt­hal­le ein. Geehrt werden Perso­nen aus verschie­dens­ten gesell­schaft­li­chen Berei­chen, die sich durch ihr ehren­amt­li­ches Wirken beson­ders um unser Gemein­we­sen verdient gemacht haben.

Ein beson­de­rer Höhepunkt der Veran­stal­tung wird die Festre­de von Staats­mi­nis­ter a.D. Dr. Chris­toph Palmer. Zum 100. Jahres­tag der Ermor­dung Matthi­as Erzber­gers wird er in seinem Beitrag an den Biber­acher Reichs­tags­ab­ge­ord­ne­ten und Wegbe­rei­ter des Friedens nach dem Ersten Weltkrieg erinnern. Krieg, Frieden und Versöh­nung – unter diesen Vorzei­chen stehen in diesem Jahr auch mehre­re Auszeichnungen.

Musika­lisch umrahmt wird die Veran­stal­tung von Preis­trä­ge­rin­nen und Preis­trä­gern der Bruno-Frey-Musik­schu­le. Zum Abschluss der Veran­stal­tung gibt es wie immer einen Stehemp­fang mit der Möglich­keit des Austauschs und des gegen­sei­ti­gen Kennen­ler­nens, selbst­ver­ständ­lich unter Beach­tung der derzeit gelten­den Corona-Regelun­gen. Der Biber­acher Bürger­tag ist eine öffent­li­che Veran­stal­tung: Alle Bürge­rin­nen und Bürger sind herzlich eingeladen. 

Verlei­hung der Bürgerurkunde

1. Helmut Engel

Helmut Engel ist passio­nier­ter Hobby­pi­lot und Vereins­mensch. Bereits mit elf Jahren nahm er erstmals am Flugbe­trieb am „Linde­le“ in Biber­ach teil. 1950 wurde unter seiner Mitwir­kung die „Inter­es­sen­ge­mein­schaft Segel­flug“ gegrün­det und im Jahr 1955 der Luftsport­ver­ein LSV Biber­ach ins Vereins­re­gis­ter einge­tra­gen. Seit 1960 engagiert sich Helmut Engel als Segel­flug­leh­rer im LSV Biber­ach und unter­rich­te­te in über 60 Jahren rund 1000 Flugschü­le­rin­nen und Flugschü­ler in allen Alters­klas­sen, vor allem aber Jugendliche. 

2. Josef Prinz

Josef Prinz war 20 Jahre — bis zum Frühjahr 2020 — Vorsit­zen­der des DAV Biber­ach. Beson­ders hervor­zu­he­ben ist sein Einsatz für eine umfas­sen­de Jugend­ar­beit, vor allem aber auch sein Engage­ment für die Biber­acher Hütte, die zu den Aushän­ge­schil­dern unserer Stadt gehört. Große Hochach­tung verdient sein Einsatz in den Jahren 2004 bis 2006, als das Vereins­haus des DAV gleich zweimal umzie­hen musste. Auch überre­gio­nal hat sich Josef Prinz in vorbild­li­cher Weise für den DAV einge­setzt. Ein ganz beson­ders Projekt, das ohne sein Engage­ment mit Sicher­heit nicht denkbar gewesen wäre, ist die unlängst eröff­ne­te Kletterhalle. 

3. Alfons Siegel

Bereits in den 70er Jahren begann sich Dr. Siegel für das Leben und Wirken von Matthi­as Erzber­ger zu inter­es­sie­ren. Paral­lel zu seiner Tätig­keit als Lehrer promo­vier­te er 2003 an der Univer­si­tät Augsburg mit seiner Disser­ta­ti­on „Ideen zur Friedens­ge­stal­tung am Ende des Ersten Weltkrie­ges und des Ost-West-Konflik­tes. Entwick­lun­gen und Konzep­te von Matthi­as Erzber­ger und Dieter Senghaas“. Dr. Siegel beschäf­tigt sich aber nicht nur auf wissen­schaft­li­cher Ebene mit Matthi­as Erzber­ger, sondern es ist ihm ein Anlie­gen, die Erinne­rung an Matthi­as Erzber­ger in der Bevöl­ke­rung wachzu­hal­ten. Hierzu organi­siert er unter anderem in Zusam­men­ar­beit mit der VHS regel­mä­ßig öffent­li­che Veran­stal­tun­gen. Beson­de­re Erwäh­nung verdient hierbei die große Gedenk­ver­an­stal­tung mit Minis­ter­prä­si­dent a.D. Erwin Teufel anläss­lich des 100. Jahres­tags der Unter­zeich­nung des Waffen­still­stan­des von Compiè­g­ne im Novem­ber 2018, sowie die Gedenk­ver­an­stal­tung zum 100. Todes­tag Matthi­as Erzber­gers, die am 26. August dieses Jahres statt­ge­fun­den hat und zu der Bundes­tags­prä­si­dent Dr. Wolfgang Schäub­le in Biber­ach willkom­men gehei­ßen werden konnte.

4. Karin Walter

Karin Walter ist Diplom­theo­lo­gin und als Lehre­rin für katho­li­sche Religi­on und Fachbe­auf­trag­te für Philo­so­phie am Pesta­loz­zi-Gymna­si­um Biber­ach tätig. Ehren­amt­lich engagiert Frau Walter sich seit vielen Jahren im Katho­li­schen Deutschen Frauen­bund (KDFB) in der Diöze­se Rotten­burg-Stutt­gart. Seit 2015 hat sich Karin Walter im Rahmen ihrer Tätig­keit beim Volks­bund Deutsche Kriegs­grä­ber­für­sor­ge e.V. beson­ders um den Volks­trau­er­tag in Biber­ach verdient gemacht. Ihr großer Verdienst liegt – neben der Organi­sa­ti­on der jährli­chen Gedenk­fei­er am Volks­trau­er­tag – insbe­son­de­re darin, dem Gedenk­tag behut­sam eine neue Ausrich­tung gegeben zu haben. Dies gelang ihr insbe­son­de­re durch die Einbin­dung der Schulen, wodurch gezielt auch junge Menschen für die Thema­tik sensi­bi­li­siert, zu einer inhalt­li­chen Ausein­an­der­set­zung angeregt und an eine zeitge­mä­ße Erinne­rungs­kul­tur heran­ge­führt werden.

5. Adam Zirk

Adam Zirk wurde 1925 in der Banater Schwa­ben­ge­mein­de Nitzky­dorf geboren. 1945 bis 1951 wurde er als Volks­deut­scher enteig­net und als Zivil­ver­schlepp­ter in die Sowjet­uni­on zur Zwangs­ar­beit depor­tiert. 1983 kam er nach Biber­ach und engagier­te sich ehren­amt­lich in den donau­schwä­bi­schen Lands­mann­schaf­ten und im Bund der Vertrie­be­nen. Im Landkreis Biber­ach war er jahre­lang Aussied­ler­re­fe­rent des Bundes der Vertrie­be­nen und der Lands­mann­schaft der Donau­schwa­ben, wo er umfang­rei­che Betreu­ungs­diens­te und deutschen Sprach­un­ter­richt für Aussied­ler­kin­der durchführte.

Im Kreis­ver­band Biber­ach des Bundes der Vertrie­be­nen kümmer­te sich Adam Zirk jahre­lang um die Organi­sa­ti­on und Durch­füh­rung des jährli­chen „Tages der Heimat“ und um die Teilnah­me der Lands­leu­te bei den Heimat­ta­gen Baden-Württemberg.