WANGEN — Ein voller Erfolg war das erste LGS-Baustel­len­fest im ERBA-Gelän­de. Nachdem die erste Baustel­len­füh­rung unter der Leitung von Karl-Eugen Eberts­häu­ser aus der Stadt einge­trof­fen war, eröff­ne­te Oberbür­ger­meis­ter Micha­el Lang das Fest offiziell.

Er dankte allen, die zum Fest beigetru­gen, den Bewoh­ne­rin­nen und Bewoh­nern der ERBA ebenso wie den Verei­nen, die bei Auf- und Abbau, mit Programm­bei­trä­gen o der bei der Bewir­tung dabei waren. Die Besuche­rin­nen und Besucher lud er ein, sich umzuschau­en, in die Häuser zu gehen und sich über viele Themen zu infor­mie­ren, auch über den Aussichts­turm, der oberhalb der Argen­wie­se geplant ist.

Einla­dung zur Einwohnerversammlung

Er warb zusätz­lich für die am Mittwoch, 1. Juni 2022, um 19 Uhr geplan­te Einwoh­ner­ver­samm­lung in der Stadt­hal­le. Dort wird über die Landes­gar­ten­schau 2024, die Baustel­len, aber auch die Ausstel­lung und den Aussichts­turm infor­miert. Die techni­sche Seite des Projekts wird von Profes­sor Achim Menges von der Univer­si­tät Stutt­gart vorge­stellt. Der Landtag hat inzwi­schen den Zuschuss in Höhe
Die Eröff­nung der Landes­gar­ten­schau wird Ende April 2024 statt­fin­den. Von da an gelte – so OB Lang scherz­haft – ein Urlaubs­ver­bot, „damit wir die Gastge­ber­rol­le gut ausfül­len können.“ Den portu­gie­si­schen Verein beglück­wünsch­te er zu seinem 50-jähri­gen Bestehen, das der Verein gleich­zei­tig feier­te. Zu Besuch war der Genere­al­kon­sul Hernán Leandro Amado aus Stutt­gart. „die Portu­gie­sen sind die wichtigs­ten Stützen in der ERBA“, sagte OB Lang. Denn wie die Boccia-Freun­de sind auch die Portu­gie­sen mit ihrem Zentrum immer in der ERBA geblie­ben – auch nach deren Insol­venz der Spinne­rei und Weberei 1992 – und sind alle längst Wange­ner. General­kon­sul Amada dankte denen, die vor Jahrzehn­ten seine Lands­leu­te angewor­ben und nach Wangen geholt hatten.

General­kon­sul trägt sich ins Golde­ne Buch ein

Gemein­sam mit dem General­kon­sul machte OB Lang eine Runde über das Areal und fuhr dann mit ihm ins Rathaus, wo sich der Diplo­mat ins Golde­nen Buch der Stadt Wangen eintrug. 

Als OB Lang zurück­kehr­te, waren Hunder­te von Menschen rund um den Schorn­stein, aber auch in den Gebäu­den unter­wegs. Viele kamen mit weite­ren Führun­gen an, andere unabhän­gig davon. Das bunte und abwechs­lungs­rei­che Programm stieß auf großes Interesse. 

Attrak­ti­on: Virtu­el­ler Rundblick vom Turm

Im Baumwoll­la­ger erwie­sen sich die beiden VR-Brillen als Besucher­ma­gnet. Mit ihrer Hilfe konnte man sich virtu­ell in den verschie­de­nen Stock­wer­ken der Alten Spinne­rei umschau­en und die Aussicht von einem 30 Meter hohen Turm oberhalb der Argen­wie­se genie­ßen konnte. Vor allem junge Menschen und Famili­en ließen sich faszi­nie­ren von dem Rundblick ins Allgäu, aber auch über das Gelän­de der Landes­gar­ten­schau. „Wow, das ist cool“, kommen­tier­te eine junge Frau ihren Eindruck, als sie die Brille wieder absetz­te. An einer Wand konnte man auf einem Plakat mit Strichen kundtun, ob man für oder gegen den Turmbau ist. Gegen Abend lag „Bauern“ klar vor „Nicht Bauen“. Eine Besuche­rin aus Überlin­gen setzte einen Strich bei „Bauen“ und begrün­de­te ihre Ansicht so: „Man gewinnt immer mit so einem Bauwerk. Wir hatten in Überlin­gen auch viele Gegner – und heute sind alle froh, dass am Seeufer eine neue Anlage entstan­den ist.“

Modell von NOCH schon mit Turm

Auf großes Inter­es­se stieß auch das Modell, das von der Firma NOCH zur Bewer­bung um die Landes­gar­ten­schau im Jahr 2010 gebaut worden war. Damals gab es noch keinen ausgeil­ten Landschafts­plan für das Areal, aber Ideen für einen neuen Stadt­teil. Inter­es­sant: Auch ein Turm stand damals schon dort, wo er auch heute vorge­se­hen ist.

Wer sich für das Wohnen im neuen Stadt­teil inter­es­sier­te, fand nicht nur Infos, sondern konnte auch Wohnun­gen besich­ti­gen. Was aus den einst beina­he dem Abbruch preis­ge­ge­be­nen Arbei­ter­wohn­häu­sern gewor­den ist, zeigte Bauherr Micha­el Ritter. Eine 43 Quadrat­me­ter große sanier­te Wohnun­gen stand für Besich­ti­gun­gen offen. Früher wohnte dort eine fünfköp­fi­ge portu­gie­si­sche Familie. Jetzt zieht ein Single ein. Die Wohnun­gen sind längt alle verkauft. Auch bei Wohnen plus standen Türen offen.

Chall­enge mit gewich­ti­gen Säcken

Auch für Unter­hal­tung war gesorgt: die Argen­ta­ler tanzten und luden zum Mittan­zen ein. Am künfti­gen Stand­ort von Cross­fit galt es, sich einer Chall­enge zu stellen: Sandsä­cke von 5 bis 90 Kilogramm sollten dort gehoben werden. Für die Kinder in der Nachbar­schaft ein Riesen­spaß: Sie warfen sich den 5‑Kilo-Sack zu. Die Reiter boten Ponyrei­ten an, die KSJ bastel­te mit Kindern und Famili­en Windrä­der in den Farben des Landes­gar­ten­schau-Logos. Der ERBA-Museums­ver­ein zeigte noch einmal Quilts aus ERBA-Stoffen. Steffi Schnei­der öffne­te ihre Stein­metz-Werkstatt. Stadt­wer­ke-Leiter Urs Geuppert erläu­ter­te Inter­es­sier­ten das Thema Wasser­kraft im energie­haus. Der Stand der Landes­gar­ten­schau war ständig umlagert. Das Info- und Werbe­ma­te­ri­al fand reißen­den Absatz. Schließ­lich bot sich der Blick auf die Baustel­le des künfti­gen Jugend- und Famili­en­ho­tels an. 

Reißen­der Absatz bei Speisen und Getränken

Wer eine Pause brauch­te oder einfach gemüt­lich am Schorn­stein verwei­len wollte, fand ein lecke­res Speisen und Geträn­ke­an­ge­bot direkt am Platz bei den Verei­nen oder an den Food-Trucks, aber auch bei Wohnen plus. Der Zuspruch war riesig – auch am Geträn­ke­stand der Narren­zunft. Am Abend legten DJs auf, so dass es auch für das junge Publi­kum die passen­de Musik zum Chillen und Tanzen gab.