DÜSSELDORF (dpa/tmn) — Es ist ein selte­nes Schau­spiel, wenn sich der Mond für uns sicht­bar vor die Sonne schiebt. Das ist faszie­rend zu beobach­ten — aller­dings lieber nicht mit einer norma­len Sonnen­bril­le auf der Nase.

Wenn der Himmel wolken­frei ist, lässt sich an diesem Donners­tag in Deutsch­land eine parti­el­le Sonnen­fins­ter­nis beobach­ten. Jedoch sollten die Augen dabei gut geschützt sein, sonst könnten die Strah­len der Sonne sie schlimms­ten­falls schädigen.

Wer direkt in die Sonne schau­en möchte, benötigt dazu eine Brille mit extrem starkem Schutz­fil­ter. «Eine norma­le Sonnen­bril­le reicht dafür nicht», erklärt Ludger Wollring vom Berufs­ver­band der Augenärzte.

Brillen mit spezi­el­len Schutzfilter

Im Handel zu kaufen gibt es Sonnen­fins­ter­nis-Brillen mit spezi­el­len Filter­fo­li­en. Man kann auch darauf achten, ob die Brillen nach der Norm DIN EN ISO 12312–2:2015 («Filter für die direk­te Beobach­tung der Sonne») zerti­fi­ziert sind. Beobach­tet man dieses Schau­spiel im Himmel mit Fernglä­sern, Telesko­pen oder fotogra­fiert es mit der Kamera, gilt: unbedingt Filter­auf­sät­ze und Schutz­fo­li­en nutzen!

Einfa­che Pappbril­len mit entspre­chen­der Filter­fo­lie kosten beim Augen­op­ti­ker nach Angaben des Bundes­in­nungs­ver­ban­des ZVA rund 3 bis 3,50 Euro, Filter­fo­li­en (rund 8 mal 10 Zenti­me­ter) zum Zuschnei­den für optische Geräte liegen demnach bei rund 2 bis 2,50 Euro.

Im Norden Deutsch­lands werden nach Angaben des Vereins Verei­ni­gung der Stern­freun­de bis zu 20 Prozent der Sonnen­schei­be vom Mond bedeckt sein, nach Süden hin wird es weniger. Das Maximum dieser Sonnen­fins­ter­nis werde um die Mittags­stun­den herum zu beobach­ten sein, in Berlin etwa gegen 12.40 Uhr, in Aachen gegen 12.20 Uhr.

Projek­ti­on oder Livestream als Alternative

Für alle, die keinen Augen­schutz für den Blick in den Himmel parat haben, liefern die Stern­freun­de auch einen prakti­schen Tipp: einfach mit einer Lochka­me­ra die Sonne auf ein Blatt Papier proji­zie­ren. So sieht man ebenfalls, wie der Mond sie «anknab­bert». Alter­na­tiv gelingt eine Projek­ti­on zum Beispiel auch mit Hilfe eines Ferngla­ses. Das Haus der Astro­no­mie der Max-Planck-Gesell­schaft bietet für diese beiden Varian­ten online eine kurze Anlei­tung an.

Oder man schaut sich alles auf dem Bildschirm an: Die Gesell­schaft Deutsch­spra­chi­ger Plane­ta­ri­en etwa überträgt die Sonnen­fins­ter­nis in einem Livestream auf ihrer Website gdp-planetarium.org. Es ist die erste parti­el­le Sonnen­fins­ter­nis in Mittel­eu­ro­pa seit dem Jahr 2015.