STUTTGART (dpa/lsw) — Pilzsamm­ler mussten sich während des trocke­nen Sommers mit leeren Körbchen abfin­den. Doch der regen­rei­che Herbst brach­te der diesjäh­ri­gen Pilzsai­son eine Wendung.

Viel Regen im Septem­ber hat in Baden-Württem­berg doch noch für eine ordent­li­che Pilzsai­son gesorgt. «Dann sind die Pilze förmlich aus dem Boden gespros­sen», sagte der Pilz-Exper­te vom Landes­ver­band des Natur­schutz­bunds Nabu, Karl-Heinz Johe. Der Sommer sei für Pilzsamm­ler dagegen eher trost­los gewesen.

Die typischen Sommer­pil­ze wie Pfiffer­lin­ge oder Sommer­stein­pil­ze seien im Südwes­ten wetter­be­dingt so gut wie ausge­blie­ben. Nur in einzel­nen Regio­nen wie dem Südschwarz­wald habe sich der Gang in den Wald gelohnt. Im Norden Baden-Württem­bergs dagegen sei so gut wie kein Tropfen Regen gefal­len und daher auch kaum ein Pilz gewachsen.

Später im Jahr habe es dafür Stein­pil­ze, Rotkap­pen, Parasol­pil­ze und Röhrlings-Arten «im Überfluss» gegeben, sagte Johe. Das gesam­te Pilz-Jahr sei daher noch durch­schnitt­lich gewesen.

In Baden-Württem­berg gibt es laut Nabu-Landes­ver­band mehr als 3000 unter­schied­li­che Großpil­ze. Rund 150 davon sind Speise­pil­ze und etwa 150 giftig. Ungefähr zehn Arten sind tödlich.

Rund 450 Pilzar­ten in Baden-Württem­berg stehen nach Angaben des Nabu auf der Roten Liste der gefähr­de­ten Großpil­ze. Die Natur­schüt­zer warnen vor einem starken Arten­rück­gang. Haupt­ur­sa­chen seien Umwelt­pro­ble­me wie die Boden­ver­dich­tung und ‑versaue­rung sowie eine hohe Stickstoffbelastung.