BERLIN (dpa) — Wirtschafts­mi­nis­ter Habeck will mit allen Mitteln den Zusam­men­bruch des Energie­markts verhin­dern. Für die Bürger wird es jedoch deutlich teurer — «bis zu einem Monats­ein­kom­men für eine Familie».

Die Bundes­re­gie­rung wird nach Worten von Wirtschafts­mi­nis­ter Robert Habeck (Grüne) die Gasver­sor­gung in Deutsch­land mit allen Mitteln sicherstellen.

Angespro­chen auf einen mögli­chen Zusam­men­bruch des Marktes, sagte Habeck am Mittwoch­abend in der ZDF-Sendung «Markus Lanz», das werde nicht passie­ren. «Das ist jetzt dieser Moment von «Whate­ver it takes», es wird nicht passie­ren», sagte er in Anleh­nung an Äußerun­gen des ehema­li­gen Chefs der Europäi­schen Zentral­bank, Mario Draghi. Der Italie­ner hatte mit diesem «Was auch immer notwen­dig ist» einst die Rettung des Euro versprochen.

Habeck: Teurer Winter

Mit Blick auf einen drohen­den Total­aus­fall russi­scher Gaslie­fe­run­gen beton­te Habeck: «Wir sind nicht nur passiv. Wir müssen nicht staunend daneben stehen, was da passiert.» Es sei schließ­lich auch gelun­gen, trotz um 60 Prozent abgesenk­ter Gaslie­fe­run­gen die Versor­gungs­si­cher­heit in Deutsch­land aufrecht­zu­er­hal­ten. Aller­dings müssten sich die Bürger auf einen teuren Winter einstel­len. Die Preis­er­hö­hun­gen im Herbst und Winter 2022/23 würden pro Haushalt «im vierstel­li­gen Bereich liegen. Und das kann dann eben auch mal ein Monats­ein­kom­men für eine Familie sein.» Sparen bleibt nach Ansicht des Grünen-Politi­kers daher das Gebot der Stunde.

Um angesichts der Drosse­lung russi­scher Liefe­run­gen Gas einzu­spa­ren, soll auch weniger Gas zur Strom­pro­duk­ti­on genutzt werden — statt­des­sen sollen wieder mehr Kohle­kraft­wer­ke zum Einsatz kommen. Der Bundes­tag will dazu voraus­sicht­lich am späten Donners­tag­abend über entspre­chen­de Geset­zes­än­de­run­gen abstimmen.