Einen Grusel­film gucken statt die Kinder von Tür zu Tür ziehen zu lassen: Das dürfte in diesem Jahr bei vielen Famili­en am Abend des 31. Oktober auf dem Programm stehen.

Bundes­fa­mi­li­en­mi­nis­te­rin Franzis­ka Giffey schloss sich diesem Rat an. «In Gruppen von Tür zu Tür zu laufen und Süßig­kei­ten zu sammeln – dafür ist aktuell nicht die Zeit», sagte die SPD-Politi­ke­rin der «Welt». Ganz ausfal­len müsse das Fest aber nicht: Zu Hause in kleinem Kreis sei Verklei­den und Naschen auch ein Spaß.

Der ameri­ka­ni­sche Brauch ist auch in Deutsch­land weit verbrei­tet. Am Abend des 31. Oktober wimmelt es vor Häusern norma­ler­wei­se von Sensen­män­nern, Zombies, Skelet­ten und beleuch­te­ten Kürbis­sen. Diesmal werden Eltern mit ihren Kindern womög­lich nur zu Hause Süßes essen, etwas mit Kürbis kochen und vielleicht einen passen­den Film gucken.

Die Corona-Krise verdirbt nicht nur Kindern das Grusel­fest, sondern auch der Spiel­wa­ren­in­dus­trie. Der jährli­che Umsatz an Hallo­ween liegt laut Deutschem Verband der Spiel­wa­ren­in­dus­trie norma­ler­wei­se zwischen 50 und 100 Millio­nen Euro. «Das Niveau der letzten Jahre wird kaum zu errei­chen sein», hatte der Verband prognos­ti­ziert. Viele Online-Kostüm­händ­ler verzeich­ne­ten dagegen keine großen Schwankungen.

Aus evange­li­scher Sicht ist der 31. Oktober Refor­ma­ti­ons­tag und in neun Bundes­län­dern Feier­tag, was etwa 26 Millio­nen Einwoh­ner betrifft (Branden­burg, Mecklen­burg-Vorpom­mern, Schles­wig-Holstein, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Nieder­sach­sen, Thürin­gen, Bremen und Hamburg).

Der 1. Novem­ber ist das Fest Aller­hei­li­gen bei Katho­li­ken. Er ist in fünf Bundes­län­dern mit etwa 47 Millio­nen Einwoh­nern Feier­tag — in Nordrhein-Westfa­len, Bayern, Baden-Württem­berg sowie in Rhein­land-Pfalz und im Saarland. Das Wort Hallo­ween leitet sich von «All Hallows’ Eve», also der «Abend vor Aller­hei­li­gen» ab. Geprägt haben es irische Einwan­de­rer in den USA.

Als einzi­ge Bundes­län­der haben Hessen und Berlin keine Feier­ta­ge Ende Oktober/Anfang Novem­ber, die 2020 aber eh auf ein Wochen­en­de fallen.