MÜNCHEN (dpa/lby) — Der bayerische Handel kippt nach den jüngsten Corona-Beschlüssen seine Prognose für das Weihnachtsgeschäft. Man werde die ursprünglich erwarteten 14 Milliarden Euro Umsatz nicht erreichen, sagte der Geschäftsführer des Handelsverbands Bayern, Bernd Ohlmann, am Montag. «Das Weihnachtsgeschäft ist gelaufen.»
Durch die erwartete Schließung vieler Geschäfte ab Mittwoch würden dem stationären Einzelhandel pro Tag 150 Millionen Euro Umsatz verloren gehen, sagte Ohlmann. In den noch verbleibenden zwei Tagen erwartet er zwar ein verstärktes Geschäft, «aber keinen Massenansturm». Rund zwei Drittel des bayerischen Einzelhandels seien betroffen — etwa 40 000 Betriebe.
Zudem wird sich laut Ohlmann nun ein noch größerer Teil der Weihnachtseinkäufe ins Internet verlagern. Konservativ geschätzt geht er von 3 Milliarden Euro Onlineumsätzen aus. Im November hatte der Verband noch mit 2,3 Milliarden gerechnet. Allerdings könne der Onlinehandel nicht alles kompensieren.
Ein Teil der jetzt wegfallenden Umsätze im stationären Handel könnte aber nur verschoben sein: Unter vielen Christbäumen würden dieses Jahr Gutscheine als «weihnachtlicher Problemlöser» liegen, sagt Ohlmann. «Unsere große Hoffnung ist, dass die Menschen nach dem 10. Januar kommen.»