ULM — 182 Handwer­ke­rin­nen und Handwer­ker haben sich in den ersten sechs Monaten des Jahres zwischen Ostalb und Boden­see selbst­stän­dig gemacht. Die Handwerks­kam­mer Ulm berät bei Fragen rund um die Selbst­stän­dig­keit und unter­stützt mit ihrem Starter-Center. Rund 100 Handwer­ke­rin­nen und Handwer­ker haben die Beratung im ersten Halbjahr 2021 genutzt, um in indivi­du­el­len Gesprä­chen ihre Geschäfts­idee vorzu­stel­len und Antwor­ten auf finan­zi­el­le Fragen zu bekommen.

Start-ups im Handwerk sichern die Versorgung

„Handwer­ke­rin­nen und Handwer­ker, die gründen – das klingt erst einmal tradi­tio­nell. Ihre Handwerks­be­trie­be sind aber wichti­ge Start-ups, die unsere tägli­che Versor­gung sicher­stel­len“, erklärt Dr. Tobias Mehlich, Haupt­ge­schäfts­füh­rer der Handwerks­kam­mer Ulm. Innova­tio­nen werden nicht nur im Labor oder am Compu­ter ausge­tüf­telt, im Handwerk finden sie ganz nah am Kunden statt. Laut der Konjunk­tur-Umfra­ge der Kammer unter den Handwerks­be­trie­ben, ist die Stimmung im zweiten Quartal weiter­hin optimis­tisch. Fast zwei Drittel der befrag­ten Betrie­be beschrei­ben ihre Geschäfts­la­ge als gut, knapp die Hälfte hat volle Auftrags­bü­cher. Handwer­ke­rin­nen und Handwer­ker die leistungs­be­reit, innova­tiv und mit frischen Ideen an den Markt gehen, sind nachge­fragt. Sie sind das Rückgrat der regio­na­len Wirtschaft. Mit ihren Handwerks­leis­tun­gen ermög­li­chen sie die Versor­gung von Bürge­rin­nen und Bürger und schaf­fen Arbeits- und Ausbil­dungs­plät­ze vor Ort.

Gründer­geist im regio­na­len Handwerk ungebrochen

Rund jeder dritte Meister­ab­sol­vent entschei­det sich laut einer Studie inner­halb von fünf Jahren für die Selbst­stän­dig­keit. Im ersten Halbjahr 2021 haben bei den zulas­sungs­pflich­ti­gen Gewer­ken von der Ostalb bis zum Boden­see vor allem Elektro­tech­ni­ker (+32), Friseu­re (+24) und Fleischer (+9) den Schritt in die Selbstän­dig­keit gewagt. Bei den zulas­sungs­frei­en Gewer­ken haben 59 Gebäu­de­rei­ni­ger einen Handwerks­be­trieb gegrün­det oder übernom­men sowie 30 Fotogra­fen. Bei den handwerks­ähn­li­chen Berufen haben sich 42 Handwer­ker selbst­stän­dig gemacht, die sich mit dem Einbau genorm­ter Baufer­tig­tei­len beschäf­ti­gen sowie 29 Bodenleger.

Meister­grün­dungs­prä­mie: Um Meiste­rin­nen und Meistern den Schritt in die Selbstän­dig­keit zu erleich­tern, erhal­ten sie in Baden-Württem­berg seit dem 1. Dezem­ber 2020 finan­zi­el­le Unter­stüt­zung vom Land. Diese kann nicht nur bei der Neugrün­dung eines Handwerks­be­triebs, sondern auch bei der Unter­neh­mens­nach­fol­ge oder der Betei­li­gung beantragt werden.