MARKDORF — HAP Gries­ha­ber, heute verdrängt, prägte den Holzschnitt und damit eine realis­ti­sche Entwick­lung der Kunst nach 1945. “Wir haben wieder einen Holzschnei­der! rief Schmidt-Ruttl­off. Hofer hängte meine Holzschnit­te zwischen die Ölbil­der. Baumeis­ter wusste, ich bin kein Expres­sio­nist. Ich hatte, wie man sagt, den Holzschnitt zum Tafel­bild erhoben“. (Gries­ha­ber, „Chauf­feur bei Don Quijo­te“, 1977).

Die Galerie Böhler möchte mit übrig geblie­be­nen Ausschnit­ten aus zehn thema­ti­schen Gries­ha­ber-Ausstel­lun­gen an den schwä­bi­schen Weltkünst­ler erinnern, dessen 40.Todestag am 12.Mai bevor­steht. Nach dem Ende ihrer Galerie in Bensheim (1977–2020) sucht sie in Reprä­sen­ta­ti­ons­räu­men auf ihre Arbeit hinzu­wei­sen. Holzschnit­te wie Plaka­te vermit­teln ein Gefühl, mit welcher Urkraft, mit welcher Energie der Künst­ler zu Werke ging. Er wollte nach 1945 der Kunst mehr Breite verschaf­fen, so wie der Holzschnitt zu Beginn des Buchdrucks Botschaf­ten unter das Volk brachte.

Aus dem reichen Gries­ha­ber-Oeuvre vermit­teln Origi­nal­wer­ke wie „Der große Garten Herren­hau­sen“, „Die Arche II“, — die selte­ne Mappe „Aufent­halt auf Erden“ mit 11 signier­ten Origi­nal­holz­schnit­ten, Aufl. 100 (1972- im Archiv zu besich­ti­gen) und Folgen „Engel der Geschich­te“ sowie ausge­wähl­te Plaka­te) einen Eindruck, der zu größe­ren Gries­ha­ber-Ausstel­lun­gen anregt und zum Besitz von Origi­nal­wer­ken. Aus der umfang­rei­chen Litera­tur infor­miert Sie eine Auswahl, auch gesuch­te Raritä­ten wie die signier­te Leder­aus­ga­be der „Städte­bal­la­den“ (von Hermlin) sind darunter.

„Kunst setzt Zeit und Hinga­be voraus“, hat Gries­ha­ber einmal gesagt. Wir erwei­tern: auch das Betrach­ten von Kunst. Nehmen Sie sich die Zeit!

Deltef Willand (geb. 1935) gab nicht nur in Schwa­ben dem Holzschnitt als populä­ren Vermitt­ler ein persön­li­ches Gesicht. Einige Werke stellen den Künst­ler erneut vor. 

Die Werke sind an der Poststra­ße 7 (am Ochsen­platz) zu sehen. Durch die Corona-Beschrän­kun­gen sind Einzel-Besich­ti­gun­gen nur nach Anmel­dung möglich. Weite­re Infor­ma­tio­nen und Katalo­ge, auch zu den Werken der anderen Künst­ler, erhal­ten Sie über die Homepage bzw. beim Anruf des Galeris­ten Wolfgang Böhler in Markdorf.

Tel. 07544 – 75 39 580 info@galerieboehler.de www.galerieboehler.de