Was macht eigent­lich Hape Kerke­ling? Auf diese Frage gibt es erstmals seit einigen Jahren wieder eine klare Antwort. Er wird Star einer RTL-Serie. Das ist dieses Jahr nicht der erste Coup des Senders.

BERLIN/KÖLN (dpa) — Der Titel seines Bestsel­lers «Ich bin dann mal weg» schien das neue Lebens­mot­to von Hape Kerke­ling gewor­den zu sein. Der Mann, der so oft wild kostü­miert und gut gelaunt das Rampen­licht gesucht hatte, verschwand ziemlich pünkt­lich zu seinem 50. Geburts­tag im Jahr 2014 fast vollstän­dig von der Bildfläche.

«Ich mache mich nicht rar, um begehr­ter zu sein», sagte Kerke­ling damals der Deutschen Presse-Agentur. «Ich mache mich rar, weil ich mich rar machen will.» Damit ist Schluss: Für 2022 ist sein Comeback bei RTL angekündigt.

In den Jahren, in denen der Reckling­häu­ser auf Tauch­sta­ti­on gegan­gen war, konnten Fans zum Trost seine Lebens­er­in­ne­run­gen «Der Junge muss an die frische Luft» im Kino sehen. Der Film wurde ein Kassen­schla­ger und Hape-Kerke­ling-Darstel­ler Julius Weckauf ein Liebling der Kritik.

Wem Kerke­lings kleiner Doppel­gän­ger nicht ausreich­te, der konnte vom Origi­nal immer­hin die Stimme hören. In mehre­ren Leinwand-Block­bus­tern war Kerke­ling als Synchron­spre­cher für Anima­ti­ons­fi­gu­ren aktiv: etwa als quick­le­ben­di­ger Schnee­mann Olaf in «Die Eiskö­ni­gin 2» (2019) oder als tapsi­ger und tapfe­rer Panda­bär Po in «Kung Fu Panda 3» (2015).

In einem «Spiegel»-Interview 2015 bekräf­tig­te Kerke­ling derweil, er sei «viel zu oft im Fernse­hen» gewesen. Jetzt hat man ihn offen­kun­dig umstim­men können. Der inzwi­schen 56-Jähri­ge werde Haupt­dar­stel­ler einer Serie auf RTL, teilte der Privat­sen­der in Köln mit.

Zwei weite­re Unter­hal­tungs­for­ma­te seien für den Strea­ming­dienst TVnow und die Sender RTL und Vox geplant. «Die Produk­ti­on des fiktio­na­len Projekts startet noch in diesem Jahr, die Ausstrah­lun­gen sind für 2022 geplant», heißt es in der Mittei­lung. Kerke­ling war zuletzt 2010 bei RTL zu sehen gewesen, mit «Hapes Zauber­haf­te Weihnach­ten». Dort hatte er auch 2006 und 2007 die ersten beiden Staffeln der Tanzshow «Let’s Dance» und die Retro-Sendung «Die 70er Show» moderiert.

«Wir haben da ein paar richtig schöne Ideen auf der Pfanne», wird Kerke­ling in der Sender-Mittei­lung zitiert. RTL-Geschäfts­füh­rer Henning Tewes fügte hinzu: «Wir erneu­ern RTL und entwi­ckeln uns als Programm und Marke immer weiter: Umso mehr freue ich mich, dass wir mit Hape Kerke­ling einen TV-Star und Enter­tai­ner zurück­ho­len, den viele Millio­nen Fans schon seit Jahren vermisst haben.»

RTL hatte zuletzt schon mit anderen Perso­na­li­en Aufse­hen erregt. Erst vorige Woche war bekannt­ge­wor­den, dass der Sender den ehema­li­gen «Tagesschau»-Chefsprecher Jan Hofer (69) als Anchor­man gewon­nen hat. Und Anfang März hatte RTL angekün­digt, dass Dieter Bohlens Zeit bei «Deutsch­land sucht den Super­star» («DSDS») nach fast 20 Jahren endet. Auch beim «Super­ta­lent» ist Bohlen raus. Der Sender habe so entschie­den, um die beiden Hitshows «grund­le­gend weiter­zu­ent­wi­ckeln». Im Finale der laufen­den «DSDS»-Staffel springt am nächs­ten Samstag Thomas Gottschalk als Juror ein.

Kerke­ling gehört zu Deutsch­lands belieb­tes­ten Enter­tai­nern. Ins kollek­ti­ve Gedächt­nis war 1991 sein Auftritt als Königin Beatrix am Schloss Belle­vue für die ARD-Show «Total Normal» eingegangen.