DEN HAAG (dpa) — Mehr als zwei Jahre ist es her, dass Prinz Harry und Meghan Europa den Rücken zuwand­ten und auf der anderen Seite des Atlan­tiks ihr Glück suchten. Nun sind sie das erste Mal gemein­sam wieder zurück.

Erstmals seit ihrem Rückzug aus dem briti­schen Königs­haus zeigen sich Prinz Harry und Herzo­gin Meghan wieder gemein­sam in Europa der Öffentlichkeit.

Das Paar reiste in dieser Woche gemein­sam für die von Harry ins Leben gerufe­nen Invic­tus Games an, die am Samstag­abend im nieder­län­di­schen Den Haag offizi­ell began­nen. «Eure Handlun­gen zeigen, dass das Unmög­li­che möglich ist. Eure Geschich­ten inspi­rie­ren Menschen dazu, an sich selbst zu glauben», sagte Prinz Harry (37) bei der Eröff­nungs­ze­re­mo­nie zu den kriegs­ver­sehr­ten Vetera­nen aus aller Welt, die in verschie­de­nen Diszi­pli­nen gegen­ein­an­der antre­ten werden. Nach zweifa­chem Aufschub wegen der Pande­mie finden die Turnie­re in verschie­de­nen Diszi­pli­nen nun bis zum 22. April statt.

Der paralym­pi­sche Wettbe­werb gilt als Herzens­an­ge­le­gen­heit von Harry, die ihm auch nach seinem Rückzug aus dem briti­schen Königs­haus sehr wichtig ist. Er hoffe, dass die globa­le Gemein­schaft bei Ereig­nis­sen wie diesen zeigen könne, dass sie an der Seite der Ukrai­ne stehe. «Ihr wisst, dass wir an eurer Seite stehen. Die Welt steht an eurer Seite und trotz­dem verdient ihr mehr», sagte er in Richtung des ukrai­ni­schen Teams, das nach eigenen Angaben mit einer Sonder­ge­neh­mi­gung des ukrai­ni­schen Präsi­den­ten Wolodym­yr Selen­skyj angereist war. Auch Herzo­gin Meghan (40) zollte dem Team ihren Respekt, bevor sie strah­lend an ihren «unglaub­li­chen Ehemann» übergab.

Vor gut zwei Jahren hatte das Paar seine Pflich­ten als Royals nieder­ge­legt und sich von der Royal Family und aus Europa verab­schie­det. Es ist das erste Mal, dass Harry und Meghan nun gemein­sam wieder in Europa unter­wegs sind und öffent­li­che Termi­ne wahrnehmen.

Paar wird von Netflix begleitet

Am Samstag­nach­mit­tag nahmen sie bei strah­len­dem Sonnen­schein an einer Sponso­ren­ver­an­stal­tung teil, bei der beide zusam­men mit einigen Kindern in Minia­tur-Autos eine Runde drehten. Das Paar wird in Den Haag für eine Netflix-Dokumen­ta­ti­on eng von einem Kamera­team beglei­tet. Sie haben mit dem Strea­min­g­rie­sen einen millio­nen­schwe­ren Vertrag über gemein­sa­me Produk­tio­nen abgeschlossen.

Beglei­tet von dem Kamera­team trafen beide am Freitag auch mehre­re Mitglie­der des ukrai­ni­schem Teams. «Ich habe mit Meghan darüber gespro­chen, wie wichtig es ist, eine Stimme zu haben, gehört zu werden und seine Sicht der Dinge schil­dern zu können. Das ist ihr sehr wichtig», sagte die Ukrai­ne­rin Oksana Horbach der briti­schen Nachrich­ten­agen­tur PA nach einem Gespräch mit der Ex-Schau­spie­le­rin. Horbach arbei­tet norma­ler­wei­se als Teil der ukrai­ni­schen Streit­kräf­te in Kiew und versorgt ihre Kamera­din­nen und Kamera­den mit Mahlzeiten.

Stopp in der alten Heimat eingelegt

Vor der Ankunft in den Nieder­lan­den hatten Harry und Meghan — zur Überra­schung der Öffent­lich­keit und einer Reise­grup­pe in Windsor — einen Stopp in der alten Heimat einge­legt. Erstmals seit dem Bruch mit der Royal Family trafen sie gemein­sam Queen Eliza­beth II. wieder.

Auf Harrys Bestre­ben hin sollen beide als Friedens­ges­te auch einen kurzen Abste­cher zu Prinz Charles gemacht haben, den Harry im vergan­ge­nen Jahr in Inter­views beson­ders scharf kriti­siert hatte. Der Royal-Biograf Phil Dampier bezeich­ne­te dies als «ersten vorsich­ti­gen Schritt, um die Bezie­hung zu reparie­ren». Der «Telegraph» mutmaß­te unter Berufung auf Insider-Quellen, Details des Wieder­se­hens mit der Queen könnten ebenfalls in der Netflix-Doku zu sehen sein. Harrys und Meghans Nachwuchs — der kleine Archie und Baby Lilibet — sollen nach dpa-Infor­ma­tio­nen nicht mit von der Partie sein.