BIBERACH – Felix Dünkel und Tamara Werner haben kürzlich gleich zwei Spenden-Schecks zu jeweils 3000 Euro überge­ben: Der eine ging an das Hospiz Haus Maria, der andere an den ambulan­ten Kinder- und Jugend­hos­piz­dient Jaro. 

Einem Ehepaar wird im Alter das Famili­en­haus zu groß. Die beiden ziehen in eine Wohnung und überlas­sen das Haus ihrem Sohn und seiner Partne­rin, Felix Dünkel und Tamara Werner aus Biber­ach. Das junge Paar macht sich an die Haushalts­auf­lö­sung. So weit, so alltäg­lich. Das Beson­de­re daran: „Für uns war von Anfang an klar, dass wir die Einnah­men spenden wollen“, berich­tet Tamara Werner. Sie nehmen sich ein halbes Jahr Zeit, veran­stal­ten einen Hausfloh­markt, verkau­fen Möbel und Hausrat über Klein­an­zei­gen­por­ta­le und Märkte. 

Alles in allem haben Felix Dünkel und Tamara Werner mit der Haushalts­auf­lö­sung 6000 Euro einge­nom­men. Das Geld haben sie aufge­teilt. Die eine Hälfte bekommt das Hospiz Haus Maria in Biber­ach. Seine Gäste­zim­mer sind bestimmt für Menschen, die schwers­ter­krankt sind und nur noch eine begrenz­te Lebens­zeit vor sich haben. Im Hospiz verbrin­gen sie ihre letzte Lebens­zeit selbst­be­stimmt und in Würde. Felix Dünkels Großtan­te ist vor Jahren Gast im Hospiz Haus Maria gewesen.

Die andere Hälfte der Einnah­men erhält der ambulan­te Kinder- und Jugend­hos­piz­dient Jaro. „Jaro“ ist ein alt-irischer Vorna­me und bedeu­tet „Licht in der Nacht“. Jaro berät, beglei­tet und entlas­tet Famili­en, wenn Kinder, Jugend­li­che oder ein Eltern­teil von Krank­heit, Sterben, Tod und Trauer betrof­fen sind. Geschul­te Ehren­amt­li­che bringen Zeit mit, haben ein offenes Ohr, kümmern sich um Geschwis­ter­kin­der und schaf­fen Freiräu­me für die Eltern, damit diese auch einmal etwas für sich tun können. „Unsere Ehren­amt­li­chen bleiben auch nach dem Tod in der Familie und helfen in der Trauer­zeit“, sagt Karin Maiki, Koordi­na­to­rin bei Jaro in Biberach. 

„Das Hospiz Haus Maria und Jaro schaf­fen in vielen Fällen Hand in Hand“, berich­tet Hospiz­lei­ter Tobias Bär. Beide Einrich­tun­gen sind auf Spenden angewie­sen. „Solche Aktio­nen wie diese sind ein Segen“, sagt der Hospiz­lei­ter. Er sei sehr froh, dass es Menschen gibt wie die beiden Spender, die sagen: „Wir behal­ten das Geld nicht für uns.“ 

Die Spenden­ak­ti­on ist offen­bar auch noch in anderer Hinsicht ein Segen. Der Hospiz­lei­ter hat es im Gespräch mit der Mutter heraus­ge­hört und die Spender bestä­ti­gen: Das Wissen, dass ihre Möbel und ihr Hausrat noch Geld für die Hospiz­ar­beit einbrin­gen, hat Felix Dünkels Eltern den Abschied vom eigenen Haus sehr viel leich­ter gemacht.