BAD SAULGAU — Mit Perso­nal­man­gel haben die SRH-Klini­ken die Schlie­ßung der Gebur­ten­sta­ti­on Bad Saulgau begrün­det. Wenn es gelin­ge, genügend Hebam­men zu finden, dann werde die Stati­on wieder in Betrieb genom­men, lautet in aller Kürze das Verspre­chen der Klinik­lei­tung. Die Stadt Bad Saulgau hat sich deshalb in den vergan­ge­nen zweiein­halb Monaten inten­siv um die Perso­nal­ge­win­nung bemüht und ist mittler­wei­le erfolg­reich. Mehre­re Hebam­men haben sich zum Dienst an der Gebur­ten­sta­ti­on Bad Saulgau bereit erklärt. Nun erwar­tet die Stadt, dass sich die Klinik­lei­tung an die gemach­ten Zusagen hält und die Gebur­ten­sta­ti­on wieder in Betrieb nimmt.

Insge­samt 2 Vollzeit­stel­len seien unbesetzt, so dass ein gesicher­ter Betrieb nicht mehr möglich gewesen sei, so die Argumen­ta­ti­on der Klinik. Sowohl die SRH-Klinik­ge­schäfts­füh­rung, als auch Landrä­tin Stefa­nie Bürkle hatten aller­dings zugesi­chert, dass es sich bei der Schlie­ßung um eine opera­tiv begrün­de­te Maßnah­me handle, die vorüber­ge­hend sei. Eine Wieder­in­be­trieb­nah­me könne dann erfol­gen, wenn wieder genügend Hebam­men zur Verfü­gung stünden.

Zahlrei­che Gesprä­che hat Richard Strie­gel, Erster Beigeord­ne­ter der Stadt seitdem geführt, um Hebam­men für einen Dienst am SRH-Kranken­haus Bad Saulgau zu überzeu­gen. Viel Unter­stüt­zung gab es dabei vom Förder­ver­ein des Kranken­hau­ses Bad Saulgau e.V.. „Durch diese persön­li­che Anspra­che, umfas­sen­de Werbung und auch durch finan­zi­el­le Anrei­ze ist es uns gelun­gen, genügend Hebam­men zu gewin­nen – auch wenn das im Grunde nicht unsere, sondern Aufga­be der SRH gewesen wäre“, erklärt Striegel. 

Ab dem 15. Oktober wären nun 7 Hebam­men bereit, insge­samt 2,0 Vollzeit­stel­len abzude­cken. Ab dem 1. Novem­ber wären sogar 9 Hebam­men verfüg­bar, die insge­samt fast 3,4 Vollzeit­stel­len beset­zen könnten. Die seitens der Klinik­lei­tung darge­stell­te Perso­nal­lü­cke könnte damit ohne weite­res geschlos­sen werden.

Dass die Stadt bei der Perso­nal­su­che erfolg­reich sein würde, hatte sich in den letzten Wochen abgezeich­net. Nun hat die Stadt ein Schrei­ben mit den Kontakt­da­ten der 9 Hebam­men auch offizi­ell an die SRH weiter­ge­lei­tet. „Wir gehen nun davon aus, dass Klinik und Landkreis nun zu ihren Aussa­gen stehen und die Gebur­ten­sta­ti­on wieder in Betrieb nimmt“, macht Bürger­meis­te­rin Schrö­ter deutlich. Da es sich in den Augen der SRH um eine opera­ti­ve Entschei­dung der Geschäfts­füh­rung handle, dürfte eine Wieder­in­be­trieb­nah­me nach einer Anlauf­pha­se bis spätes­tens 1. Novem­ber möglich sein.