LAUPHEIM – Das Herbstprogramm der Volkshochschule Laupheim bietet dieses Jahr einige Überraschungen. Obwohl das Programm heuer nur bis Dezember ausgelegt ist, statt von September bis Februar, sind dennoch genauso viele Kurse, Vorträge und Veranstaltungen in petto, wie in dem regulären Zeitraum. Dies gelingt vor allem dadurch, dass das Angebot im digitalen Bereich stärker ausgebaut wurde. „Von unseren insgesamt 230 Kursen werden 94 Kurse online angeboten, somit macht das Onlineangebot bereits jetzt einen Anteil an 41 Prozent aus“, berichtet Sabine Zolper, Leiterin der Volkshochschule Laupheim.
In den vergangenen Monaten konnte sehr gut beobachtet werden, welche Angebote online sehr gut angenommen wurden und welche Kurse in Präsenz gewünscht waren. „EDV-Kurse oder auch die Vorträge wurden sehr gut online wahrgenommen, ebenso war dies bei Yoga- oder anderen Bewegungskursen, wobei man sich bei letzterem auch eine Hybridversion vorstellen kann. Was dagegen in Präsenz gefragt ist, sind die ganzen kreativen Kurse. Die Besucherinnen und Besucher dieser Kurse möchten gerne mit dem Material direkt arbeiten und es anfassen. Das geht online natürlich nicht“, fasst Sabine Zolper zusammen. Auch ab dem 20. September werden wieder vielfältige Kurse und Veranstaltungen – sowohl digital als auch analog – geboten. Ob man nun seine kreative Seite ausleben, eine Fremdsprache lernen, mal wieder den Kochlöffel schwingen oder doch lieber mehr Bewegung in den Alltag einbauen möchte, für den bietet das Winterprogramm viele Möglichkeiten. Darüber hinaus werden ebenfalls berufsbegleitende Kurse als auch Kurse für Kinder und Jugendliche angeboten. Ebenso sind wieder zahlreiche interessante Online-Vorträge aus den unterschiedlichsten Bereichen dabei. Zwei besondere Highlights sind die Filmreihe „Böses Österreich“ im Carl-Laemmle-Kino sowie die Kulturfahrt nach Paris. Für alle Kurse und Veranstaltung gilt die 3‑G-Regelungen, Maskenpflicht gilt nur, wenn der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann.
Doch das neue Herbstprogramm ist nicht die einzige Neuheit, denn die vhs wird in Zukunft noch weiter auf das Thema Digitalisierung setzen. Denn gemeinsam mit der vhs Biberach wird die vhs Laupheim in einem bundesweit einzigartigen Projekt gefördert. „Die beiden Volkshochschulen hatten bereits zuvor eng zusammengearbeitet, durch das Projekt wird diese Kooperation noch stärker“, sagt Sabine Zolper. Damit hat sich der Verbund Biberach-Laupheim gegen Verbünde aus ganz Baden-Württemberg durchgesetzt und gehört zu den vier Verbünden, die als „digitale Pilot-Volkshochschule“ gefördert werden. Hierbei überzeugte der vhs-Verbund Biberach-Laupheim mit dem Projekt: „Die digitale vhs im ländlichen Raum“.
Mit verschiedenen Ansätzen soll durch den Einsatz der vhs der Digitalisierungsprozess in der gesamten Region Donau-Iller verstärkt ausgebaut werden. Dies beinhaltet neben der Weiterentwicklung von digitalen und hybriden Angeboten auch das Einrichten einer Digitalisierungsstelle an der vhs Biberach. Darüber hinaus soll mit unterschiedlichen Akteuren ein Netzwerk geknüpft werden, um die Bedarfe im ländlichen Raum zu ermitteln. Die Ergebnisse sollen in die Programmplanung der digitalen Angebote miteinfließen. Ein besonderer Aspekt ist der geplante Einsatz eines „Digitrucks“. Das Fahrzeug soll direkt in die Gemeinden und Ortschaften fahren, wobei die Bürgerinnen und Bürger Gelegenheit haben, niederschwellig mit dem Thema Digitalisierung in Berührung zu kommen. In regelmäßigen Abständen werden die Fortschritte bewertet und gegeben Falls angepasst.
Die vhs Laupheim und die vhs Biberach nehmen damit eine Vorreiterrolle im Bereich Digitalisierung ein, deren Ergebnisse überregional beachtet werden sollen. „Dass sich die vhs Laupheim gemeinsam mit der vhs Biberach gegen zahlreiche weitere Bewerber und vor allem gegen teils weitaus größere Städte und Verbünde durchgesetzt hat, ist schon ein sehr deutliches Zeichen für die Qualität unserer vhs. Doch das alles wäre nicht möglich gewesen ohne den überdurchschnittlichen Einsatz von Frau Zolper und Ihrem Team. An der Stelle meinen herzlichen Dank und Glückwunsch zu dieser großartigen Leistung“, freut sich Oberbürgermeister Gerold Rechle. Der Verbund Laupheim-Biberach erhält eine Gesamtförderung von 180.000 Euro. Das Projekt wird ab 1. September 2021 bis zum 31.12.2022 gefördert.