Die Zahl der neu gemel­de­ten Corona-Todes­fäl­le ist auf einem Höchst­stand. Zugleich stagniert die Situa­ti­on auf den Inten­siv­sta­tio­nen — aller­dings mit regio­na­len Unterschieden.

Der bishe­ri­ge Höchst­wert seit Beginn der Pande­mie war am Freitag (426) erreicht worden. Dabei geht es um Menschen, die an oder unter Betei­li­gung einer Sars-CoV-2-Infek­ti­on sterben. Uwe Janssens, Präsi­dent der Deutschen Inter­dis­zi­pli­nä­ren Verei­ni­gung für Inten­siv- und Notfall­me­di­zin (Divi), warnte vor überlas­te­ten Inten­siv­sta­tio­nen in einigen Regio­nen. «Es kommen immer mehr Hilfe­ru­fe», sagte er am Mittwoch bei einem Online-Kongress der Divi.

In der Tendenz war die Zahl der tägli­chen Todes­fäl­le zuletzt nach oben gegan­gen, was nach dem steilen Anstieg bei den Neuin­fek­tio­nen im Oktober erwar­tet wurde. Die Gesamt­zahl der Menschen, die im Zusam­men­hang mit Sars-CoV‑2 gestor­ben sind, stieg am Mittwoch auf 17.123.

Nach wie vor stecken sich in Deutsch­land vergleichs­wei­se viele Menschen mit Corona an. Es gibt zwar einen ganz leich­ten Rückgang bei den Neuin­fek­tio­nen in den vergan­ge­nen Tagen, der erhoff­te Effekt des Teil-Lockdown bleibt aber aus. Die 7‑Tage-Inzidenz — also die Zahl der Neuin­fek­tio­nen pro 100.000 Einwoh­ner und Woche — gab das RKI am Mittwoch mit 134 an. Das ist etwas niedri­ger als noch vor einer Woche.

Auf den Inten­siv­sta­tio­nen, wo sich die Entwick­lung der Neuin­fek­tio­nen ebenfalls erst zeitver­zö­gert bemerk­bar macht, war die Zahl der Patien­ten zuletzt relativ konstant. Nach Daten der Divi lag sie am Mittwoch bei 3918, davon wurden 60 Prozent beatmet (Stand: 02.12., 12.15 Uhr).

«Wir haben gestern erstma­lig einen leich­ten minima­len Rückgang gehabt von Inten­siv­pa­ti­en­ten mit Covid-19. Wir sind aber nach wie vor auf einem sehr hohen Niveau», sagte Janssens beim Divi-Kongress. In einigen Städten und Regio­nen wie Berlin und Köln seien 20 bis 25 Prozent der Inten­siv­bet­ten mit Covid-Patien­ten belegt. Es brauche daher jetzt dringend eine besse­re Koordi­nie­rung zwischen stark betrof­fe­nen Regio­nen und solchen mit freien Kapazi­tä­ten. «Wir haben Kranken­häu­ser in Deutsch­land, die die Exper­ti­se und das Perso­nal haben, Patien­ten mit und ohne Covid zu versor­gen», sagte er.

Sollten sich die Infek­ti­ons­zah­len weiter auf einem ähnli­chen Niveau wie aktuell bewegen, könnten die Kranken­häu­ser die Situa­ti­on noch «wuppen», sagte Janssens. «Aber das setzt einige Kranken­häu­ser und auch das Perso­nal zusehends unter Druck.»

Zuletzt melde­ten die Gesund­heits­äm­ter dem RKI 17.270 Neuin­fek­tio­nen binnen 24 Stunden, wie aus den RKI-Daten vom Mittwoch hervor­geht. Am Mittwoch vergan­ge­ner Woche lag der Wert bei 18.633. Seit Beginn der Pande­mie haben sich laut RKI in Deutsch­land 1.084.743 Menschen mit Sars-CoV‑2 infiziert (Stand: 02.12, 00.00 Uhr). Nach Schät­zun­gen sind rund 779.500 Menschen inzwi­schen genesen.

Der sogenann­te Sieben-Tage-R-Wert lag laut RKI-Lagebe­richt vom Diens­tag bei 0,89 (Vortag: 0,91). Das heißt, dass 100 Infizier­te rechne­risch 89 weite­re Menschen anste­cken. Der Wert bildet jeweils das Infek­ti­ons­ge­sche­hen vor 8 bis 16 Tagen ab. Liegt der Wert für länge­re Zeit unter 1, flaut das Infek­ti­ons­ge­sche­hen ab.