STUTTGART — Zur heuti­gen Veröf­fent­li­chung des Waldzu­stands­be­richts 2020 sagt der forst­po­li­ti­sche Sprecher der FDP/DVP Frakti­on, Klaus Hoher:

„Im Wald spielt sich ein nie dagewe­se­nes ökolo­gi­sches und wirtschaft­li­ches Desas­ter ab. Hitze und Dürre und der damit einher­ge­hen­de hohe Befall durch Borken­kä­fer haben 46 Prozent der Waldflä­che geschä­digt. Auch die Preise für Holz liegen am Boden. Durch die Corona-Krise ist der Holzab­satz zusätz­lich ins Stocken geraten. Verstärkt werden die Proble­me durch fehlen­de Arbeits­kräf­te, ungenü­gen­den Trans­port­ka­pa­zi­tä­ten und Lager­mög­lich­kei­ten außer­halb des Waldes. Bleiben die Bäume liegen, hat der Borken­kä­fer noch mehr Brutraum und schadet dem Wald weiter. Deshalb brauchen die kommu­na­len und priva­ten Waldbe­sit­zer jetzt rasche und wirksa­me Unter­stüt­zung, damit sie mit der Totholz­be­sei­ti­gung und Auffors­tung nachkom­men können. Das grün-schwar­ze Förder­pa­ket zur Besei­ti­gung der Folgen von Extrem­wet­ter­er­eig­nis­sen im Wald ist aber alles andere als das. Wer eine Förde­rung beantra­gen will, forstet sich zunächst einmal nicht durch den Wald, sondern durch ein 17-seiti­ges Online-Formu­lar und eine 11-seiti­ge Ausfüll­hil­fe. Zudem kann der Antrag nur digital gestellt werden. Wir haben im Land aber viel zu viele weiße Flecken bei der Inter­net­ver­sor­gung, was die Antrags­stel­lung vieler­orts erst gar nicht möglich macht.

Die Zukunft des Waldes in seiner Erholungs- und Natur­schutz­funk­ti­on und zur CO₂-Speiche­rung und die Zukunft der tradi­ti­ons­rei­chen Wald- und Forst­wirt­schaft müssen erhal­ten werden. Nicht nur die Schäden im Wald müssen besei­tigt werden, sondern Folge­schä­den müssen auf ein Minimum reduziert und die Wälder mit geeig­ne­ten Baumar­ten wieder in Besto­ckung gebracht werden. Es braucht ein Bündel an innova­ti­ven und wirksa­men Maßnah­men. Entschei­dend sind eine schnel­le Umset­zung und unbüro­kra­ti­sche Verfah­ren — kein Bollwerk an Bürokra­tie, das die Waldbe­sit­zer in ihrem Kampf gegen die nie dagewe­sen ökolo­gi­sche und wirtschaft­li­che Katastro­phe im Wald erstickt.“