MAYEN/STUTTGART (dpa/lsw) — Das schöne Wetter ließ die Pflan­zen kräftig blühen. Gute Bedin­gun­gen für die Bienen und Imker im Südwes­ten. Sie freuen sich über eine ertrag­rei­che Ernte.

Dank sonni­ger Tage haben die baden-württem­ber­gi­schen Imker trotz der extre­men Trocken­heit im laufen­den Jahr deutlich mehr Honig geern­tet als im verreg­ne­ten Vorjahr. Im Schnitt kamen die Imker 2022 auf 34,4 Kilogramm Honig je Bienen­volk, wie aus einer Erhebung des Fachzen­trums Bienen und Imkerei in Mayen hervor­ging. Nach 17,3 Kilogramm im Vorjah­res­zeit­raum verdop­pel­te sich die Menge im Südwes­ten damit beina­he. Bei Sonnen­schein blühen Pflan­zen inten­siv und es gibt viel Nektar für die Bienen, daher gab es viel Ertrag.

Im Schnitt schleu­der­ten die deutschen Imker 37,2 Kilo Honig je Bienen­volk und damit 8,9 Kilo mehr als 2021. Das Zentrum bezog sich dabei auf zwei Umfra­gen zur Früh- und Sommer­tracht­ern­te mit Meldun­gen aus insge­samt 15.700 Imkerei­en. «Es war eine gute Ernte, die Imker können zufrie­den sein», sagte der Fachzen­trums-Leiter Chris­toph Otten. Aller­dings sei die Ernte im Vorjahr sehr niedrig ausge­fal­len. Insge­samt läge die diesjäh­ri­ge Menge 2,7 kg über dem langjäh­ri­gen Schnitt in Deutschland.

Bienen­ex­per­te Otten sagte, dass sich die Trocken­heit des Sommers kaum auf die Ernte ausge­wirkt habe. «Als die Trocken­heit im Juli ihre Auswir­kun­gen zeigte, hatten Bienen wie in jedem Jahr bereits den meisten Nektar einge­tra­gen und ihre Vorrä­te angelegt.» Zwischen­zeit­li­che Regen­fäl­le im Juni in Teilen Bayerns, Baden-Württem­bergs und in der Pfalz hätten dazu geführt, dass die Bienen dort weniger Ernte­men­ge einge­sam­melt haben als in anderen Landesteilen.

In Deutsch­land gibt es mehr als 150.000 Imker, die circa eine Milli­on Bienen­völ­ker halten. In den aller­meis­ten Fällen handelt es sich um Freizei­tim­ker. Schät­zungs­wei­se ein Viertel des im Inland konsu­mier­ten Honigs kommt aus Deutsch­land, der Rest aus Staaten wie Ukrai­ne, Mexiko oder Argentinien.