BERLIN — Das Bundes­mi­nis­te­ri­um für Verkehr und digita­le Infra­struk­tur (BMVI) hat in dieser Woche neue Förder­be­schei­de für den Breit­band­aus­bau verschickt. Nach Horgen­zell fließen 3.026.348 Euro, gibt der Bundes­tags­ab­ge­ord­ne­te Axel Müller bekannt.

„Zwischen der Antrag­stel­lung und der Förder­zu­sa­ge des BMVI liegen teilwei­se nur drei bis sechs Wochen. Daran sieht man, wie ernst der Bund den Breit­band­för­der­aus­bau nimmt. Gerade die Corona-Pande­mie hat gezeigt, wie wichtig flächen­de­ckend verfüg­ba­res und schnel­les Inter­net ist“, sagt Axel Müller (CDU). Doch noch etwas anderes möchte der direkt gewähl­te Bundes­tags­ab­ge­ord­ne­te für Oberschwa­ben und das Allgäu betonen: „Im Frühjahr und auch jetzt, während der zweiten Corona-Welle, haben der Bundes­tag, die Bundes­kanz­le­rin und die Länder­chefs zahlrei­che schnell greifen­de Hilfs­pa­ke­te geschnürt und verab­schie­det. Es wird viel und quasi perma­nent über Corona debat­tiert. Dabei könnte der Eindruck entste­hen, dass wir uns ausschließ­lich mit Corona beschäf­ti­gen. Genau das ist nicht der Fall, wie man an den zügigen Zusagen für den Breit­band­aus­bau sieht.“

Die Schnel­lig­keit des BMVI begrüßt auch Roland Fuchs, Geschäfts­füh­rer des Zweck­ver­bands Breit­band­ver­sor­gung im Landkreis Ravens­burg: „Als Bürger­meis­ter von König­segg­wald weiß ich, dass man schon mal auf glühen­den Kohlen sitzen kann, wenn man auf den Eingang einer Förder­zu­sa­ge wartet. Daher ist es sehr positiv, dass im Minis­te­ri­um alle Anträ­ge schnell gesich­tet, bearbei­tet und dann beschie­den werden. Horgen­zell hatte den Antrag erst am 22. Oktober 2020 gestellt, und vier Wochen später liegt die Zusage vor.“

Beim Breit­band­aus­bau kommt aller­dings ein wichti­ger Faktor hinzu, ergänzt Bürger­meis­ter Fuchs: „Die Kosten sind so hoch, dass ich keine Kommu­ne kenne, die den Ausbau allei­ne stemmen könnte. Mit der Förder­zu­sa­ge des Bundes – meist in Höhe von 50 Prozent – haben die Kommu­nen nun die Möglich­keit, ihre Förder­an­tra­ge beim Land Baden-Württem­berg einzu­rei­chen. Dann sind weite­re 40 Prozent Förde­rung möglich, und die Kommu­ne muss nur für zehn Prozent der Kosten aufkommen.“

In Horgen­zell wird ein Vollaus­bau bis in die Wohnun­gen, also „Fibre to the home“, kurz FTTH, reali­siert. Das heißt, dass Gebie­te, die derzeit eine Inter­net­band­brei­te unter 30 Mbit/s aufwei­sen und „weiße Flecken“ genannt werden“, an das Gigabit­netz­werk angeschlos­sen werden. Dank Glasfa­ser­ka­bel soll hier in Zukunft eine Bandbrei­te von bis zu 1 Gigabit erreicht werden. Der Bund betei­ligt sich mit 50 Prozent an den Gesamt­kos­ten in Höhe von 6.052.696 Euro.

Volker Restle, Bürger­meis­ter von Horgen­zell, ist sehr froh, dass die Förder­zu­sa­ge jetzt vorliegt: „Von den höheren Inter­net­band­brei­ten werden nicht nur die 5.600 Einwoh­ne­rin­nen und Einwoh­ner von Horgen­zell, unsere Unter­neh­men und die öffent­li­che Infra­struk­tur profi­tie­ren. Insbe­son­de­re die Schul­schlie­ßun­gen aufgrund der Corona-Pande­mie haben gezeigt, dass vieles, wie zum Beispiel der Unter­richt von Zuhau­se, ohne schnel­les Inter­net schwie­rig ist. Je schnel­ler der Ausbau reali­siert werden kann, umso schnel­ler profi­tie­ren alle davon.“

Dass der Breit­band­aus­bau schnell vonstat­ten­geht hofft auch Axel Müller: „Ich überge­be den Staffel­stab der flankie­ren­den Projekt­be­glei­tung nun an meinen Landtags­kol­le­gen August Schul­er. Er wird sich dafür einset­zen, dass die Landes­för­de­rung schnellst­mög­lich zusam­men mit dem Zweck­ver­band Breit­band­ver­sor­gung im Landkreis Ravens­burg beantragt und bewil­ligt werden kann.“

Nach der Förder­zu­sa­ge folgen nun auch die Ausschrei­bun­gen der Ingenieurs-Dienst­leis­tun­gen, der Bauleis­tung und die weite­re Planung. Voraus­sicht­lich bis zum Jahres­en­de 2024 wird der Breit­band­aus­bau in Horgen­zell abgeschlos­sen sein.