Mit Blick auf Ausgangs­be­schrän­kun­gen für Corona-Hotspots hat der Landkreis Tuttlin­gen Beden­ken geäußert. Wenn das Land Baden-Württem­berg solche weitge­hen­den Maßnah­men vorge­be, sei das auch eine Frage der Kontrol­le und Überwa­chung, sagte Landrat Stefan Bär am Freitag. Ausgangs­be­schrän­kun­gen würden nur funktio­nie­ren, wenn zusätz­li­che Polizei­kräf­te abgestellt würden. Dazu habe man aber vom Land nichts gehört. Auch wolle der Kreis selbst über eine solche Maßnah­me entschei­den und prüfen, ob die Voraus­set­zun­gen dafür vorlie­gen. «Einen Automa­tis­mus sehen wir nicht.»

Bär kriti­sier­te die Corona- und Kommu­ni­ka­ti­ons­po­li­tik der grün-schwar­zen Landes­re­gie­rung. «Wir würden uns wünschen, dass wir nicht immer neue Regeln aus der Presse erfah­ren», sagte Bär. «Maßnah­men, die sich alle drei Tage ändern — das hätte man auch anders machen können.» Es liege weiter kein offizi­el­ler Erlass vor für die Hotspots. Bislang habe man nur zwei, drei wider­sprüch­li­che Entwür­fe gesehen.

Das Land hat einen Erlass für Hotspots angekün­digt. Per Allge­mein­ver­fü­gung wollen der Kreis Tuttlin­gen und weite­re Kommu­nen das öffent­li­che Leben bereits vorher drastisch einschrän­ken. Öffent­lich und privat darf sich im Kreis Tuttlin­gen von Samstag an etwa nur noch ein Haushalt mit einer weite­ren Person treffen.

Der Landkreis Tuttlin­gen lag in den vergan­ge­nen Tagen über der kriti­schen Marke von 200 Neuin­fek­tio­nen pro 100 000 Einwoh­ner binnen einer Woche. Am Donners­tag lag der Wert erstmals wieder leicht unter der Grenze — bei 192,5. «Wir gehen davon aus, dass er morgen wieder leicht drüber liegen wird», sagte Bär am Freitag.