Es könnte eine der heftigs­ten Hurri­kan-Saisons überhaupt werden. Am Wochen­en­de zogen gleich zwei starke Stürme durch die Karibik und verur­sach­ten Überschwem­mun­gen. Sowohl Hurri­kan «Marco» als auch Tropen­sturm «Laura» bewegen sich auf die Südküs­te der USA zu.

Das Sturm­sys­tem bringe Winde mit einer Geschwin­dig­keit von bis zu 120 Stunden­ki­lo­me­tern und noch stärke­re Böen mit sich, erklär­te das Natio­na­le Hurri­kan­zen­trum (NHC) am Sonntag. Das entspricht einem Hurri­kan der niedrigs­ten Stufe eins. In der Karibik sorgte unter­des­sen Tropen­sturm «Laura» für Überschwem­mun­gen und mindes­tens acht Todesfälle.

«Marco» zog mit einer Geschwin­dig­keit von gut 20 Stunden­ki­lo­me­tern auf die US-Küste im Bundes­staat Louisia­na zu, wo er am Montag­abend (Ortszeit) auf Land treffen sollte. In den betrof­fe­nen Gebie­ten ist mit «lebens­ge­fähr­li­chen» Sturm­flu­ten, Überschwem­mun­gen und extrem gefähr­li­chen Windbö­en zu rechnen, wie das Wetter­amt warnte. Betrof­fen könnte auch das Gebiet um die Großstadt New Orleans sein, die vor 15 Jahren schwer vom starken Hurri­kan «Katri­na» getrof­fen worden war. Die Sturm­flut­war­nung des NHC galt für ganz Louisia­na und die östlich angren­zen­den Bundes­staa­ten Missis­sip­pi und Alabama.

US-Präsi­dent Donald Trump geneh­mig­te für Louisia­na eine Notstands­er­klä­rung, die es dem Bundes­staat unter anderem erleich­tert, Hilfe von der Katastro­phen­schutz­be­hör­de Fema zu bekom­men. Gouver­neur Jon Bel Edwards rief die Bevöl­ke­rung auf, bis zum Sonntag­abend (Ortszeit) alle nötigen Vorbe­rei­tun­gen zu treffen, um die Stürme in den kommen­den 72 Stunden sicher durchzustehen.

«Marco» soll sich am Diens­tag über Land «rasch» wieder abschwä­chen und in westli­cher Richtung nach Texas weiter­zie­hen, wie das Wetter­amt erklär­te. In Teilen Mexikos brach­te «Marco» als Tropen­sturm bereits am Wochen­en­de starken Regen und hefti­gen Wind.

In der Karibik zog unter­des­sen der etwas schwä­che­re Tropen­sturm «Laura» weiter in Richtung des Golfs von Mexiko und der US-Küste. Er zog am Sonntag mit Windge­schwin­dig­kei­ten von bis zu 85 Stunden­ki­lo­me­tern über die Domini­ka­ni­schen Republik und Haiti hinweg und verur­sach­te hefti­gen Regen und Überschwem­mun­gen. Beide Staaten liegen auf der Insel Hispaniola.

In Haiti starben nach Angaben der Zivil­schutz­be­hör­de des Landes mindes­tens fünf Menschen — darun­ter ein zehnjäh­ri­ges Mädchen, als ein Baum im südöst­li­chen Küsten­ort Anse-à-Pitres auf ein Haus stürz­te. Ein Staudamm am östli­chen Pélig­re-See lief demnach über. Die Bewoh­ner der umlie­gen­den Gebie­te wurden aufge­for­dert, sich in Sicher­heit zu bringen.

In der Domini­ka­ni­schen Republik stürz­ten Bäume und Strom­lei­tun­gen um. Das Notfall­zen­trum des Karibik­staa­tes teilte mit, drei Perso­nen seien ums Leben gekom­men. Darun­ter waren eine 44-Jähri­ge und ein sieben Jahre altes Kind, deren Haus in der Haupt­stadt Santo Domin­go einstürz­te. Mehr als 1000 Menschen seien von Evaku­ie­run­gen betrof­fen. Nach einem Bericht der Zeitung «Listin Diario» waren mehr als eine Milli­on Menschen ohne Strom.

Auch Puerto Rico bekam wegen «Laura» starken Regen ab. Der Sturm sollte Progno­sen zufol­ge nahe an Kuba vorbei­zie­hen und am Diens­tag im Golf von Mexiko ankom­men. Die kubani­sche Regie­rung forder­te die Verwal­tun­gen im Osten des Landes auf, Vorbe­rei­tun­gen für einen Notfall zu treffen. Am Diens­tag könnte laut NHC auch «Laura» über dem warmen Wasser des Golfs von Mexiko zu einem Hurri­kan werden. Am Mittwoch könnte der Sturm in Louisia­na oder Texas auf Land treffen.

Tropi­sche Orkane werden im westli­chen Atlan­tik und im östli­chen Pazifik Hurri­kans genannt. Im Atlan­tik könnte die Hurri­kan­sai­son — von Juni bis Novem­ber — in diesem Jahr nach Angaben der US-Klima­be­hör­de NOAA eine der heftigs­ten überhaupt werden.