MÜNCHEN (dpa/lby) — Rund um München protes­tie­ren Umwelt­ak­ti­vis­ten am Diens­tag­mor­gen auf Autobah­nen. Sie seilen sich von Brücken ab und überkle­ben Schil­der. Die Fahrbah­nen sind zeitwei­se gesperrt.

Aktivis­ten haben mit Protest­ak­tio­nen am Eröff­nungs­tag der Automes­se IAA Mobili­ty zeitwei­se den Verkehr auf den Autobah­nen rund um München lahm gelegt. Demons­tran­tin­nen und Demons­tran­ten entroll­ten am Diens­tag nach Polizei­an­ga­ben auf der A8, auf der A92, der A94 und der A96 Banner. Zum Teil seilten sie sich dafür von Autobahn­brü­cken ab. Auf der A9 kletter­ten die Aktivis­ten eigenen Angaben zufol­ge auf eine Schil­der­brü­cke und überkleb­ten die Aufschrift.

«Einsatz­kräf­te sind vor Ort. Die Perso­nen werden jetzt entfernt», sagte eine Polizei­spre­che­rin. Auch die Feuer­wehr sei im Einsatz. «Die Straßen sind gesperrt, natür­lich staut sich der Verkehr.» Weite­re Details konnte sie zunächst nicht nennen. Die Polizei beobach­te­te die Lage aus der Luft mit Hubschraubern.

Auf der A96 bei der Ausfahrt Germe­ring-Süd hatten sich am Morgen zwei Demons­tran­ten von der Autobahn­brü­cke abgeseilt und ein Trans­pa­rent mit dem Schrift­zug «Block IAA» entrollt. Die Feuer­wehr rückte mit einem Drehlei­ter­fahr­zeug an und breite­te ein Sprung­kis­sen unter­halb der Brücke aus. Am Vormit­tag beende­ten die beiden Aktivis­ten die Aktion, kletter­ten zurück auf die Brücke und ließen sich von der Polizei abführen.

Die Automes­se IAA findet in diesem Jahr erstmals mit neuem Konzept in München statt. Gegne­rin­nen und Gegner der Messe wollen deren Ablauf stören, um für eine klima­ge­rech­te Mobili­täts­wen­de zu demons­trie­ren. «Wir fordern autofreie Städte, einen stark ausge­bau­ten und kosten­lo­sen ÖPNV – vor allem auf dem Land. Und den sofor­ti­gen Baustopp aller Autobahn­pro­jek­te», heißt es in einer Pressemitteilung.

Der Verband der Automo­bil­in­dus­trie (VDA) kriti­sier­te die Protest­ak­tio­nen und wies die Kritik zurück. «Die IAA Mobili­ty zeigt den Weg zur klima­neu­tra­len Mobili­tät», sagte VDA-Präsi­den­tin Hilde­gard Müller. «Und wir disku­tie­ren auch mit denen, die anderer Meinung sind. Unser Angebot zum Dialog steht. Gewalt und Nötigung lehnen wir ab.»