Die Strecke Ulm-Augsburg ist ein Sorgen­kind der Deutschen Bahn. Sowohl ICE-Züge als auch Regio­nal­bah­nen werden dort ausge­bremst. Nun soll moder­ni­siert werden. Die Fronten sind aller­dings verhärtet.

Insbe­son­de­re die Strecken­füh­rung zwischen den beiden benach­bar­ten Großstäd­ten ist heftig umstrit­ten. Etliche Kommu­nal­po­li­ti­ker aus Schwa­ben befürch­ten, dass durch den Ausbau der Hochge­schwin­dig­keits­stre­cke der Regio­nal­ver­kehr abgehängt werden könnte. Sie verlan­gen daher einen Ausbau der bestehen­den, bereits mehr als 160 Jahren alten Strecke. Andere befür­wor­ten den Bau einer komplet­ten neuen Trasse paral­lel zur Autobahn 8 (München-Stutt­gart).

Bislang müssen sich die Regio­nal­bah­nen zwischen Ulm und Augsburg sowie weiter nach München zwei Gleise auf der Strecke mit den ICE-Zügen teilen. Dies führt dazu, dass die sehr stark genutz­ten Regio­nal­zü­ge dann häufig in den Bahnhö­fen warten müssen, um einen verspä­te­ten ICE vorbeizulassen.

Viele Kommu­nen verlan­gen deswe­gen, dass einer­seits die Bestands­stre­cke moder­ni­siert wird und zudem ein drittes Gleis für die regio­na­len Bahnen bis nach Gesserts­hau­sen im Landkreis Augsburg gebaut wird. Die Bahn hat angekün­digt, dass der Ausbau im Dialog mit der Bevöl­ke­rung erfol­gen soll.

Die etwa 85 Kilome­ter lange Strecke zwischen Ulm und Augsburg ist Teil der europäi­schen Bahnma­gis­tra­le zwischen Paris und Budapest. Es handelt sich nach Bahnan­ga­ben um eine der meist befah­re­nen Strecken in Süddeutsch­land. Durch den Ausbau soll die Fahrt­dau­er zwischen Ulm und Augsburg auf weniger als eine halbe Stunde gedrückt werden, rund zehn Minuten sollen einge­spart werden.