STUTTGART — Die 83. Sitzung des Landesbeirates für Tierschutz fand am 30. November 2020 beim Ministerium für Ländlichen Raum und Verbraucherschutz als Online-Konferenz statt. Der Landesbeirat für Tierschutz hat sich schon häufiger mit dem Thema des illegalen Welpenhandels auseinandergesetzt. Hundewelpen werden unter oft unerträglichen Bedingungen in reinen Vermehrungszuchten in Osteuropa produziert und europaweit, meist über Angebote im Internet vermarktet. Immer wieder werden auch in Baden-Württemberg Transporte überprüft, die große Mengen an Tieren nach Deutschland oder auch in andere Länder verbringen. Die Tiere sind häufig krank, meist viel zu jung und nicht korrekt geimpft. Zoll, Polizei, Veterinärbehörden und die Tierheime stellen diese Fälle immer wieder vor enorme Herausforderungen. Es wird dabei regelmäßig gegen tierschutz- und tiergesundheitsrechtlichen Anforderungen verstoßen.
Rückmeldungen an die Herkunftsländer und auch die anbietenden Internetplattformen erfolgen, führen aber im Regelfall nicht zu den notwendigen Maßnahmen in den Herkunftsländern.
Der Landesbeirat für Tierschutz empfiehlt deshalb in seinem Beschluss die Zusammenarbeit zwischen Polizei, Veterinärämtern und Staatsanwälten durch regelmäßige, gemeinsame ressortübergreifende Fortbildungen zu stärken und auch die Einrichtung von Schwerpunktstaatsanwaltschaften für Tierschutz zu prüfen.
Ein weiteres Problem ist das massenhafte Angebot an Hunden und Katzen sog. Moderassen mit teils massiven gesundheitlichen Problemen, welche oft die Kriterien einer verbotenen Qualzucht erfüllen. Besonders kurzköpfige und verzwergte Hunderassen wie der Mops, die Französische Bulldogge oder Chihuahuas und andere sog. Zwergrassen werden ungeachtet der zuchtbedingten Gesundheitsprobleme massenhaft angeboten. Auch sog. Kampfhunderassen werden regelmäßig eingeführt. Hier müssen vor allem auch die Interessenten/potenziellen Käufer, die diesen Markt am Laufen halten, dringend umdenken.
Minister Peter Hauk MdL: „Wer Tiere aus illegalem Handel kauft, muss wissen, dass er damit mafiaartige Strukturen unterstützt und zu massenhaftem Tierleid beiträgt. Häufig verursachen solche vermeintlich preisgünstig erworbenen Tiere enorme Folgekosten und Haltungsprobleme und landen dann wieder in den Tierheimen. Hunde sollten bei vertrauenswürdigen Züchtern im Inland erworben werden. Auch die Möglichkeit der Übernahme eines Hundes oder eines anderen Tieres aus dem Tierheim ist hier zu erwägen. In jedem Fall muss die Anschaffung eines Haustieres gut überlegt werden. Das gilt gerade auch jetzt vor Weihnachten. Tiere eignen sich nicht als spontane Weihnachtsgeschenke. Sie brauchen lebenslang gute Pflege und Zuwendung.“