FRIEDRICHSHAFEN — Marcus Böhme wird auch in der kommen­den Saison für den VfB Fried­richs­ha­fen aufschla­gen. Der Mittel­blo­cker, der schon vergan­ge­ne Saison im Häfler Aufge­bot stand, hat einen Zweijah­res­ver­trag unter­schrie­ben. Der 35-Jähri­ge fühlt sich bereit für diese Aufga­be und setzt auf seine körper­li­che Fitness. Für Cheftrai­ner Mark Lebedew ist „Führungs­spie­ler“ Marcus Böhme ein wichti­ger Baustein seiner Kaderplanung.

„Hast Du mich eigent­lich schon einmal richtig angeschaut?“ Diese Antwort bekommt man scherz­haft von Marcus Böhme, wenn man ihn nach dem Grund fragt, mit 35 Jahren noch einmal für zwei Jahre beim VfB Fried­richs­ha­fen unter­schrie­ben zu haben. Böhme spricht damit seine körper­li­che Fitness an, die manch junger Spieler so nicht aufzu­wei­sen hat. „Ich bin im Kopf auch noch keine 35 Jahre alt“, sagt Böhme über sich selbst. „Am Ende stellt man sich die Frage, ob es einem immer noch Spaß macht. Und ja, ich habe Bock!“

Eine klare Aussa­ge des Mannes, der in der vergan­ge­nen Saison erst ganz spät zum Häfler Team stieß. „Wenn Marcus die Vorbe­rei­tung voll mitma­chen kann, wird er sogar noch eine Schip­pe drauf­le­gen können“, sagt VfB Geschäfts­füh­rer Thilo Späth-Wester­holt. „Marcus ist in einer sehr guten Verfas­sung. Wenn er fit ist, wird er uns sicher weiter­hel­fen.“ Cheftrai­ner Mark Lebedew sieht das ähnlich und erwar­tet sich von seinem „Führungs­spie­ler“, wie er ihn nennt, dass er genau diese Rolle einnimmt.

Böhme hat seine Entschei­dung nicht aus dem Bauch heraus getrof­fen. Für ihn spielen bei einer Vertrags­un­ter­schrift „mehre­re Fakto­ren eine Rolle“. Priva­te Gründe sind da nicht ganz unerheb­lich. „in diesem Abschnitt meiner Karrie­re war es die richti­ge Entschei­dung“, sagt er. Auch wenn Böhme mit seinem Team erfolg­reich sein möchte, seien „allein die Erfol­ge nicht ausschlag­ge­bend“. Böhme bleibt damit noch zwei Jahre bei dem Verein, bei dem seine Profi­kar­rie­re vor zwölf Jahren in Fahrt kam.

Trotz­dem weiß auch Böhme, dass sich inzwi­schen viel in Fried­richs­ha­fen verän­dert hat. Der größte Punkt ist dabei der Umzug von der ZF Arena in die Zeppe­lin CAT Halle A1. Inzwi­schen fühle er sich dort schon „ein bisschen heimisch“, wie er sagt. Eine Sache möchte er aber dann doch noch erleben. „Ich fiebe­re einem Tag entge­gen“, erzählt er. „Wenn hier endlich wieder Massen an Zuschau­ern in die Halle strömen und uns anfeu­ern.“ Von zuschau­er­lo­sen Spielen hat er nämlich genug. Zuletzt war das bei der Volley­ball Nations League in Itali­en so. Vom 1. bis zum 19. Septem­ber spielt Böhme dann noch die Europa­meis­ter­schaft für die deutsche Natio­nal­mann­schaft. Und dazwi­schen? „Familie, Freun­de, Leben“, sagt er ganz knapp. „Eben das, wonach wir alle streben.“