RAVENSBURG — Die Ravens­burg Towerstars mussten sich im ersten Spiel der Playoff Viertel­fi­nal­se­rie gegen Bad Tölz mit 3:6 geschla­gen geben. Letzt­lich spiel­ent­schei­dend war ein schwa­ches Mittel­drit­tel, in dem die Gastge­ber bis auf 5:2 davon­zie­hen konnten.

Bereits in den ersten Minuten war in dieser Partie aller­hand geboten und schon nach 30 gespiel­ten Sekun­den hatte Towerstars Kapitän Vincenz Mayer die Führung auf dem Schlä­ger. Er war vom fatalen Fehlpass der Gastge­ber aber selbst überrascht und brach­te bei seinem Schuss aus kurzer Distanz nicht genügend Druck hinter den Schlä­ger. Eine Minute später warte­ten die Gastge­ber mit ihrer ersten Chance durch Luca Tosto auf, der auf halblin­ker Positi­on durch­brach. Towerstars Keeper Olafr Schmidt war jedoch auf dem Posten.

Die Tölzer Löwen wirkten in den ersten Minuten weiter­hin nervös, leider konnten die Oberschwa­ben hieraus keinen Profit schla­gen. In der dritten Minute wurde erneut Vincenz Mayer der Puck vom Gegner auf den Schlä­ger gelegt, auch Joshua Saman­ski und Robbie Czarnik hatten in der 7. und 10. Minute den Führungs­tref­fer vor Augen.
Das überra­schend deutli­che Überge­wicht klarer Torchan­cen machte sich in der 13. Minute dann aber endlich im Spiel­stand bemerk­bar. Die Towerstars hatten aufgrund einer Löwen-Straf­zeit einen Mann mehr auf dem Eis, nach nur 9 Sekun­den war das Power­play genutzt. Ein Distanz­schuss von Andre­as Drien­dl rutsch­te hinter Löwen-Torhü­ter Maximi­li­an Franz­reb über die Linie. Die Unpar­tei­ischen konsul­tier­ten zwar erst den Video­be­weis, doch der Puck hatte die Torli­nie in vollem Umfang überschrit­ten und das 0:1 war Fakt.

Das Team von Coach Marc Vorder­brüg­gen durfte sich aller­dings nur 46 Sekun­den über die Führung freuen. Einen Schlen­zer von der blauen Linie fälsch­te DEL2-Topscorer Marco Pfleger vor dem Tor lauernd zum 1:1 ab. Danach war das Tempo erst einmal raus. Bis zur ersten Pause hatte Bad Tölz insge­samt mehr vom Spiel, auch weil die Towerstars ihre Angrif­fe nicht mehr so effek­tiv aufbau­en konnten.

Dass der Tabel­len­zwei­te Bad Tölz die Partie an sich geris­sen hatte, zeigte sich bereits nach 69 Sekun­den im zweiten Spiel­ab­schnitt. Bei einem Angriff der Gastge­ber waren die Towerstars in der Rückwärts­be­we­gung viel zu spät dran, der mitge­lau­fe­ne Tyler McNee­ly hatte beim 2:1 völlig frei am rechten Pfosten keine Mühe. Der zweite Gegen­tref­fer war sicht­lich Gift für die Towerstars Konzen­tra­ti­on, denn nur zwei Minuten später stocher­te Thomas Merl die Schei­be zum 3:1 über die Linie.

Als Lubor Dibel­ka weite­re 51 Sekun­den später gar das 4:1 markier­te, war der menta­le Einbruch der Towerstars so richtig offen­sicht­lich. Mit einer Auszeit versuch­te Marc Vorder­brüg­gen seine Schütz­lin­ge wieder in die Spur zu bringen. Das Spiel schien sich zu beruhi­gen und als Joshua Saman­ski nach öffnen­dem Pass von Kolle­ge John Henri­on in der 48. Minute zum 4:2 traf, sah die Angele­gen­heit doch wieder deutlich besser aus. Aller­dings nur bis zur 32. Minute. Marco Pfleger starte­te ab der blauen Linie durch und die Schei­be zisch­te zum 5:2 ins Kreuz­eck. Chancen erneut in Reich­wei­te zu bleiben, gab es danach durch­aus. Justin Volek und Alexan­der Dosch schei­ter­ten in der Schluss­pha­se des zweiten Abschnitts aber an Löwen Torhü­ter Maximi­li­an Franzreb.

Für den Schluss­ab­schnitt wurde Jonas Langmann zwischen die Pfosten beordert, dies war auch ein klares Signal an die Defen­si­ve. Diese war fortan wieder deutlich konzen­trier­ter, das gab auch Selbst­ver­trau­en nach vorne. James Bettau­er sorgte mit dem 5:3 Anschluss­tref­fer in der 48. Minute auch prompt dafür, dass das Spiel wieder spannen­der wurde. Zum Problem wurde aller­dings, dass sich die Oberschwa­ben an der gegne­ri­schen blauen Linie oftmals verhak­ten und die Tormög­lich­kei­ten nicht genutzt werden konnten. Auch ein Überzahl­spiel in der 55. Minute blieb ohne Ertrag und die Zeit glitt dem Ravens­bur­ger Team auch bedingt durch zwei eigene Straf­zei­ten durch die Finger. Als Jonas Langmann 45 Sekun­den vor Ende als aller­letz­te Option für einen 6. Feldspie­ler vom Eis ging, setzte Thomas Merl letzt­lich den Fangschuss zum 6:3 Endstand.

„Wir haben gut angefan­gen und den Tölzern das Leben im ersten Drittel richtig schwer gemacht. Leider lief im zweiten Drittel alles schief, was zuvor eigent­lich ganz gut war“, resümier­te Towerstars Coach Marc Vorder­brüg­gen das erste Spiel der Serie. Am Samstag findet diese ihre Fortset­zung, dann aller­dings in der Ravens­bur­ger CHG Arena. Spiel­be­ginn ist um 18 Uhr, die Partie wird selbst­ver­ständ­lich live auf SpradeTV zu sehen sein.