STUTTGART (dpa/lsw) — Um das Corona­vi­rus endlich unter Kontrol­le zu bringen, kommt es vor allem auf Impfun­gen an. Aber viele Menschen haben sich bislang zurück­ge­hal­ten, auch aus Skepsis wegen der Impfstof­fe. Eine weite­re Varian­te soll nun bald auch in Baden-Württem­berg verfüg­bar sein.

Erste Liefe­run­gen des neuen Impfstof­fes des Herstel­lers Novavax sollen am Freitag an die Bundes­län­der verteilt werden — auch nach Baden-Württem­berg. Nach Angaben des Gesund­heits­mi­nis­te­ri­ums wird er vom Diens­tag kommen­der Woche an im Südwes­ten zur Verfü­gung stehen. Der Impfstoff soll vorran­gig den Beschäf­tig­ten im Gesund­heits­we­sen angebo­ten werden. Es gibt Hoffnun­gen, dass es eine Alter­na­ti­ve für manche sein könnte, die sich nicht mit den bishe­ri­gen mRNA-Impfstof­fen von Biontech und Moder­na impfen ließen.

Der Novavax-Impfstoff basiert auf einem klassi­sche­ren Verfah­ren. Nach den Mitteln von BioNTech-Pfizer, Moder­na, Astra­Ze­ne­ca und Johnson & Johnson ist er der fünfte in der EU zugelas­se­ne Corona-Impfstoff. Zwei Dosen sollen im Abstand von etwa drei Wochen gespritzt werden.

Zunächst sollen in einer ersten Liefe­rung insge­samt 1,4 Millio­nen Dosen an die Länder verge­ben werden. Im ersten Quartal wird Deutsch­land laut Bundes­ge­sund­heits­mi­nis­te­ri­um insge­samt rund vier Millio­nen Dosen des Novavax-Impfstof­fes erhal­ten. Von April bis Juni sollen dann bis zu 30 Millio­nen weite­re Dosen folgen.

Den Höhepunkt der fünften Welle der Corona-Pande­mie hat Baden-Württem­berg nach Einschät­zung des Landes­ge­sund­heits­am­tes vermut­lich überschrit­ten. Aber: Die Zahl der neuen regis­trier­ten Infek­tio­nen bleibt weiter auf hohem Niveau. Am Donners­tag wurden weite­re 28.800 Infek­tio­nen bekannt. Insge­samt liegt die Zahl der bestä­tig­ten Fälle im Südwes­ten bei 2.030.950 (Stand: 16.00 Uhr). Weite­re 34 Menschen starben bis zum Donners­tag am Virus oder im Zusam­men­hang damit, insge­samt sind es laut LGA nun 14.191 Tote.

Die sogenann­te Sieben-Tage-Inzidenz bei Neuin­fek­tio­nen hat dagegen weiter abgenom­men, wie aus dem Tages­be­richt hervor­geht. Inner­halb der vergan­ge­nen Woche wurden bei 1451,8 Menschen je 100.000 Einwoh­ner Anste­ckun­gen mit dem Corona­vi­rus nachge­wie­sen. Das waren 42,5 weniger als am Vortag. In der Vorwo­che hatte der Wert bei 1645,8 gelegen.

Auch die Lage auf den Inten­siv­sta­tio­nen im Land entspannt sich zuneh­mend: Am Donners­tag wurden noch 280 Covid-Patien­tin­nen und ‑Patien­ten behan­delt, ein Rückgang um 11 Menschen und weniger als vor einer Woche (286). Im Moment sind den Angaben nach 12,6 Prozent der Inten­siv­bet­ten mit Covid-Erkrank­ten belegt — 12,8 waren es in der Vorwoche.

Die Zahl der Corona-Infizier­ten in Baden-Württem­berg, die inner­halb einer Woche und pro 100.000 Einwoh­ner in ein Kranken­haus kamen, stieg um 0,1 auf 7,7. Eine Woche zuvor hatte die sogenann­te Hospi­ta­li­sie­rungs­in­zi­denz im Land aller­dings noch bei 8,0 gelegen.