BERLIN (dpa) — Ökono­men befürch­ten, dass die Preise weiter steigen, wenn immer mehr Rentner immer weniger Beschäf­tig­ten gegen­über­ste­hen. Sie haben deshalb eine klare Forderung.

Im Kampf gegen die hohe Infla­ti­on sprechen sich Ökono­men für eine weite­re Anhebung des Renten­ein­tritts­al­ters aus.

Der Wirtschafts­for­scher Gunther Schnabl sagte der «Bild» (Mittwoch): «Das Renten­ein­tritts­al­ter muss steigen. Deutsch­land hat schon heute ein riesi­ges Fachkräf­te­pro­blem, Hundert­tau­sen­de Stellen sind unbesetzt.» Das führe dazu, dass unter anderem die Löhne in den nächs­ten Jahren kräftig steigen müssten und damit Waren und andere Leistun­gen noch viel teurer würden, sagte Schnabl.

Der Vizeprä­si­dent des Kieler Insti­tuts für Weltwirt­schaft, Stefan Kooths, sagte «Bild»: «Der Mix aus altern­der Gesell­schaft, hoher Verschul­dung und Energie­wen­de wird in den nächs­ten Jahren zu einer steigen­den Gefahr für die Preis­sta­bi­li­tät.» Immer mehr Rentnern stünden immer weniger Beschäf­tig­te gegen­über. Das könne zu weiter
steigen­den Preisen führen.

Für große Aufre­gung hatten im vergan­ge­nen Sommer Vorschlä­ge des Wissen­schaft­li­chen Beirats beim Bundes­wirt­schafts­mi­nis­te­ri­um über eine Reform hin zur Rente mit 68 gesorgt. Nach gelten­der Rechts­la­ge wird die Alters­gren­ze für die Rente ohne Abschlä­ge bis 2029 schritt­wei­se von 65 auf 67 Jahre angehoben.