BERLIN (dpa) — Zum ersten Mal seit einem Jahr hat die SPD die Grünen im Sonntags­trend überholt. In der wöchent­li­chen Umfra­ge kommt die SPD jetzt auf 20 Prozent, zwei Prozent­punk­te mehr als in der Vorwoche.

Zum ersten Mal seit einem Jahr hat die SPD die Grünen im Sonntags­trend des Meinungs­for­schungs­in­sti­tuts Insa überholt. In der wöchent­li­chen Umfra­ge für die «Bild am Sonntag» kommen die Sozial­de­mo­kra­ten jetzt auf 20 Prozent.

Das sind zwei Prozent­punk­te mehr als in der Vorwo­che. Die Grünen verhar­ren bei 18, die Libera­len bei 12 Prozent. Eine Ampel-Koali­ti­on aus SPD, Grünen und FDP käme damit auf 50 Prozent und hätte eine parla­men­ta­ri­sche Mehrheit.

Der Abwärts­trend von CDU/CSU geht hinge­gen weiter. Die Union verliert in der Insa-Umfra­ge einen Punkt und kommt nun auf 25 Prozent. Die AfD bleibt bei 11 Prozent, die Linke bei 7 Prozent. Eine schwarz-rote oder schwarz-grüne Zweier­ko­ali­ti­on hätte damit keine Mehrheit. Möglich wäre aber zum Beispiel eine Jamai­ka-Koali­ti­on aus Union, Grünen und FDP oder ein Bündnis aus CDU, SPD und FDP.

Umfra­ge bestä­tigt einen Trend

Wahlum­fra­gen sind generell immer mit Unsicher­hei­ten behaf­tet. Unter anderem erschwe­ren nachlas­sen­de Partei­b­in­dun­gen und immer kurzfris­ti­ge­re Wahlent­schei­dun­gen den Meinungs­for­schungs­in­sti­tu­ten die Gewich­tung der erhobe­nen Daten. Insa gibt eine statis­ti­sche Fehler­to­le­ranz von maximal 2,8 Prozent­punk­ten an. Grund­sätz­lich spiegeln Umfra­gen nur das Meinungs­bild zum Zeitpunkt der Befra­gung wider und sind keine Progno­sen auf den Wahlausgang.

Die Insa-Umfra­ge bestä­tigt aber einen Trend, den auch andere Meinungs­for­schungs­in­sti­tu­te zuletzt festge­stellt hatten. So erreicht die SPD im jüngs­ten ZDF-«Politbarometer» der Forschungs­grup­pe Wahlen mit 19 Prozent ihren besten Wert seit fast drei Jahren (plus 3 Prozent­punk­te). Sie zieht damit mit den Grünen gleich, die ebenfalls bei 19 Prozent landen (minus 2). Wenn am nächs­ten Sonntag Bundes­tags­wahl wäre, käme die CDU/CSU laut «Polit­ba­ro­me­ter» noch auf 26 Prozent (minus 2).

Könnten der oder die Kanzle­rin direkt gewählt werden, könnte SPD-Kanzler­kan­di­dat Olaf Scholz laut Insa mit 29 Prozent rechnen, zwei Prozent­punk­te mehr als in der Vorwo­che. Das ist laut «Bild am Sonntag» der höchs­te Wert, der von Insa in diesem Wahlkampf für einen Kandi­da­ten gemes­sen wurde. Für den Unions­kan­di­da­ten Armin Laschet würden demnach 15 Prozent stimmen (plus ein Prozent­punkt), für Grünen-Kandi­da­tin Annale­na Baerbock 13 Prozent (unver­än­dert). 30 Prozent gaben an, sie würden keinen der drei Kandi­da­ten wählen wollen.