BIBERACH — Inter­na­tio­na­le Erfah­rung im Projekt­ma­nage­ment bringt Profes­sor Marco Anger­mei­er (*1975) an die Hochschu­le Biber­ach (HBC), den die Fakul­tät Bauin­ge­nieur­we­sen und Projekt­ma­nage­ment zum Winter­se­mes­ter 2020/21 für die Profes­sur „Projekt­steue­rung und Projekt­ma­nage­ment Bau“ berufen hat.

Anger­mei­er stammt aus Deutsch­land, hat an der Techni­schen Univer­si­tät Darmstadt Bauin­ge­nieur­we­sen studiert und ist von dort in alle Welt gezogen: Zunächst war er in Luxem­burg tätig, später in zahlrei­chen afrika­ni­schen Ländern, insbe­son­de­re in Südafri­ka, aber auch in Kenia, Äthio­pi­en, Ruanda, Mosam­bik und Nigeria. Für verschie­de­ne Unter­neh­men hat er inter­na­tio­na­le Baupro­jek­te gelei­tet, etwa für den Flugha­fen in Johan­nes­burg, der im Vorfeld der Fußball-Weltmeis­ter­schaft 2010 entstand. Als Projekt­lei­ter war er u.a. für den Bau des Zentral­ter­mi­nals zustän­dig; im laufen­den Betrieb wurden weite­re Abschnit­te fertiggestellt.

An der Univer­si­tät Preto­ria quali­fi­zier­te er sich berufs­be­glei­tend in einem Master-Studi­um für Projekt­ma­nage­ment; wissen­schaft­li­ches Denken und inter­dis­zi­pli­nä­re Zusam­men­ar­beit standen hierbei im Fokus, mit der Zielset­zung Projek­te über ihren gesam­ten Lebens­zy­klus hinweg zu betrachten.

Unter anderem für das renom­mier­te Ingenieur­bü­ro Arup mit Sitz in London war Profes­sor Anger­mei­er tätig, das „weltweit ikoni­sche Projek­te“ wie die Oper in Sidney, die Öresund­brü­cke in Schwe­den oder die Allianz-Arena in München gebaut hat. Deren Leitsatz „We shape a better world“, wir gestal­ten eine besse­re Welt, entspricht seinem Verständ­nis von integrier­tem, gesamt­heit­li­chen und kunden­ori­en­tier­ten Projektmanagement.

Auch den Studie­ren­den an der HBC will er dieses Verständ­nis näher­brin­gen. Dabei verfolgt Anger­mei­er einen holis­ti­schen Ansatz, der über die reine Steue­rung von Projek­ten hinaus­geht. Studie­ren­de sollen „die verschie­de­nen Denkwei­sen verste­hen und die notwen­di­gen Tools erler­nen“, so Anger­mei­er. Am Ende könne jeder selbst entschei­den, welchen Ansatz er verfolgt. Und auch er selbst will sich wissen­schaft­lich mit der Thema­tik befas­sen, auch im Dialog mit der freien Wirtschaft.

Positiv überrascht ist er von der inter­na­tio­na­len Ausrich­tung der Hochschu­le Biber­ach. Gerade der Studi­en­gang Bau-Projekt­ma­nage­ment pflege weltweit Kontak­te zu Partner­hoch­schu­len. Mit der Univer­si­dad Tucuman in Argen­ti­ni­en bietet die HBC den binatio­na­len Master-Studi­en­gang Enginee­ring Manage­ment an; eine Koope­ra­ti­on baut der Studi­en­gang aktuell zudem mit Vietnam auf. Weite­re Kontak­te pflegen die Profes­so­ren nach Argen­ti­ni­en, Vietnam und Kanada. Und auch Anger­mei­er will seine inter­na­tio­na­len Bezie­hun­gen nutzen, um eine Verbin­dung zum Beispiel zur Univer­si­tät in Preto­ria herzustellen.

Nicht nur den fachli­chen Blick über den Teller­rand empfiehlt Profes­sor Anger­mei­er jungen Menschen; auch inter­na­tio­na­le Erfah­run­gen zu sammeln, hält er für wesent­lich: „Sicht­wei­sen ändern sich, wenn man sieht, wie in anderen Ländern gebaut und gelebt wird“.  Von seinen Erleb­nis­sen und Erfah­run­gen wird der Neube­ru­fe­ne seinen Studie­ren­den sicher­lich berich­ten – nicht nur denen es eines Projektmanagers.