BERLIN — „Im Alter zuhau­se und in vertrau­ter Umgebung wohnen bleiben können: Das ist ein weit verbrei­te­ter Wunsch vieler älterer Menschen, der leider zu oft nicht erfüllt werden kann. Die Corona-Pande­mie hat diesen nachvoll­zieh­ba­ren Wunsch noch einmal deutlich verstärkt“, so der für den Boden­see­kreis zustän­di­ge SPD-Bundes­tags­ab­ge­ord­ne­te Martin Gerster.

„Gerade die Corona-Pande­mie, in der viele Pflege­ein­rich­tun­gen Kontakt-beschrän­kun­gen verhän­gen mussten und müssen, hat uns leider nochmal deutlich vor Augen geführt, welch große Vortei­le das ‘Zuhau­se wohnen bleiben können’ mit sich bringen kann“, so Gerster weiter.

Neben anderen Unter­stüt­zungs­an­ge­bo­ten, stellt der Bund Förder­mit­tel für das KfW-Förder­pro­gramm Alters­ge­recht Wohnen (Kredit)1 und Barrie­re­redu­zie­rung (Zuschuss)2 zur Verfü­gung. Seit der Einfüh­rung des Förder­pro­gramms (Zuschuss) im Oktober 2014 hat der Bund zunächst 50 Millio­nen Euro / Jahr (2014–2016), dann 75 Millio­nen Euro / Jahr (2017–2019) zur Verfü­gung gestellt. Mit dem Haushalt 2020 wurden die Mittel im Rahmen des Konjunk­tur­pa­kets auf 150 Millio­nen Euro aufge­stockt. Im Regie­rungs­ent­wurf von Horst Seeho­fer als zustän­di­gen Baumi­nis­ter war aber nunmehr ein Absin­ken der Förde­rung auf 75 Millio­nen Euro vorgesehen.

„Das ist für mich völlig unver­ständ­lich, denn die Nachfra­ge ist weiter­hin ungebro­chen hoch“, so der stell­ver­tre­ten­de Vorsit­zen­de und zustän­di­ge Haupt­be­richt­erstat­ter für das Bundes­bau­mi­nis­te­ri­um im Haushalts­aus­schuss des Deutschen Bundes­tags, Martin Gerster (SPD). So wurden allein in den ersten drei Quarta­len (Januar-Septem­ber) 2020 allein für Baden-Württem­berg 12.700 Anträ­ge mit einem Volumen von 33,6 Millio­nen Euro bewil­ligt, davon 273 Anträ­ge aus dem Bodenseekreis.

„Die Erhöhung um 55 Millio­nen Euro war für uns ein haushalts­po­li­ti­scher Kraft­akt. Uns war aber einer­seits wichtig, dass der konjunk­tu­rel­le Impuls gerade in diesem Bereich noch etwas länger anhält. Vor allem aber leisten wir mit den zusätz­li­chen Mitteln einen erheb­li­chen Anteil, teure Heimauf­ent­hal­te zu vermei­den bzw. zu verzö­gern und senken damit auch das Pande­mie­ri­si­ko älterer Menschen. Aus all diesen guten Gründen haben wir uns als SPD für die deutli­che Mittel­er­hö­hung einge­setzt und konnten mit der heute beschlos­se­nen Erhöhung seit Einfüh­rung des Programms über 650 Millio­nen Euro zur Verfü­gung stellen!“

1 KfW-Programm­num­mer 159
2 KfW-Programm­num­mer 455‑B