Was für ein Fußball­abend. Arminia Biele­feld fährt im Münch­ner Schnee­ge­stö­ber mit geschlauch­ten, dezimier­ten und fehler­haf­ten Bayern lange Schlit­ten. Am Ende können beide Trainer mit dem 3:3 «leben».

MÜNCHEN (dpa) — Hansi Flick rückte am Ende eines irren Fußball­abends das aus seiner Sicht Erfreu­li­che in den Vordergrund.

Der Trainer des FC Bayern München lobte seine geschlauch­ten Club-Weltmeis­ter für die «sensa­tio­nel­le Menta­li­tät», mit der sie beim spekta­ku­lä­ren 3:3 gegen einen forsch und wehrhaft auftre­ten­den Abstiegs­kan­di­da­ten Arminia Biele­feld nach einem 0:2 und 1:3 in der Fußball-Bundes­li­ga doch noch eine drohen­de Heimnie­der­la­ge mit einem Kraft­akt abwen­den konnten.

«So zurück­zu­kom­men ist eine Sache, die positiv ist. Sie macht mich zuver­sicht­lich für die nächs­ten Spiele», sagte Flick mit Blick auf das Topspiel am Samstag in Frank­furt und das Achtel­fi­nal-Hinspiel in der Champi­ons League drei Tage später bei Lazio Rom. Unter dem Strich müsse und könne er mit dem Unent­schie­den «leben», sagte Flick, ein Urteil, das er mit Biele­felds Coach Uwe Coach teilte.

Es war eine sport­li­che Achter­bahn­fahrt, die unter beson­de­ren äußeren Umstän­den in der leeren Allianz Arena zu bestau­nen war. Den Bayern waren die Strapa­zen der Katar-Reise und das vierte Spiel inner­halb kürzes­ter Zeit anzumer­ken. Die zahlrei­chen Ausfäl­le von Thomas Müller bis Serge Gnabry zeigten Wirkung, die zuletzt stabi­le Abwehr zeigte alte Schwä­chen. Dazu kam das Wetter. Im Schnee­ge­stö­ber der ersten Hälfte rutsch­ten die Bayern böse aus, Biele­feld führte durch Bundes­li­ga-Debütant Michel Vlap und Vertei­di­ger Amos Pieper 2:0.

Der Platz wurde zur Pause geräumt, der Rasen wieder grün und damit besser bespiel­bar. «Als der Schnee nicht mehr da war, wurde es schwie­rig für uns», sagte Biele­felds Kapitän Fabian Klos. Die Bayern rafften sich offen­siv auf, steck­ten sogar das 1:3 durch Chris­ti­an Gebau­er unmit­tel­bar nach dem 25. Saison­tor von Robert Lewan­dow­ski weg. Leroy Sané trieb seine Mannschaft an, berei­te­te die Tore von Coren­tin Tolis­so und Alphon­so Davies vor — dann blieb es beim 3:3.

«Am Ende sind sie halt die Weltpo­kal­sie­ger», bemerk­te Klos zur Aufhol­jagd der Bayern. Seine Mannschaft war ganz nah dran, um sich als «Weltpo­kal­sie­ger­be­sie­ger» zu verewi­gen. «Der Spiel­ver­lauf war verlo­ckend, 2:0, 3:1. Da hofft man auf mehr», sagte Neuhaus. In der Tabel­le zog der Tabel­len-16. aber immer­hin nach Punkten mit Hertha BSC gleich. Spitzen­rei­ter Bayern liegt noch fünf Zähler vor Leipzig.