BERLIN (dpa) — Die Kinder treffe laut Außen­mi­nis­te­rin Annale­na Barbock keine Schuld für die «fatalen Lebens­ent­schei­dun­gen ihrer Eltern». Sie seien Opfer der Terror­mi­liz Islami­scher Staat (IS).

In einer weite­ren Rückhol­ak­ti­on hat die Bundes­re­gie­rung mutmaß­li­che IS-Anhän­ge­rin­nen und deren Kinder aus dem Gefan­ge­nen­la­ger Roj in Nordost­sy­ri­en nach Deutsch­land gebracht. Wie Bundes­au­ßen­mi­nis­te­rin Annale­na Baerbock (Grüne) mitteil­te, handelt es sich um vier Frauen, sieben Kinder und einen jungen Mann, der als damals 11-Jähri­ger nach Syrien verbracht worden war. Die Frauen und der Mann seien direkt nach ihrer Ankunft in Haft genom­men worden. Sie müssten sich für ihre Taten nun verantworten.

Zuvor hatten «Spiegel» und «Bild» über die Rückhol­ak­ti­on berich­tet. Nach Angaben Baerbocks wurden mit der neuen Aktion nun fast alle bekann­ten Fälle abgeschlos­sen. In sechs Rückho­lun­gen seien insge­samt 26 Frauen, 76 Kinder und ein Heran­wach­sen­der aus Nordost­sy­ri­en nach Deutsch­land gebracht worden. Die Außen­mi­nis­te­rin zeigte sich erleich­tert, dass die Kinder nach Deutsch­land zurück­keh­ren können. Sie treffe keine Schuld für die «fatalen Lebens­ent­schei­dun­gen ihrer Eltern». Sie seien Opfer der Terror­mi­liz Islami­scher Staat (IS).

Rückho­lun­gen von Kindern sind laut Auswär­ti­gem Amt nur mit Zustim­mung und gleich­zei­ti­ger Rückho­lung der Mütter möglich. Derzeit gebe es nur noch einen Fall, in dem die Zustim­mung vorlie­ge, die Rückho­lung bisher aber nicht umgesetzt werden konnte. In weite­ren Fällen wollten die Mütter derzeit keine Rückholung.