ISNY — Am Anfang war es die Idee zweier Bauern in Isny, inzwi­schen haben sich fast 500 Menschen ihrer Initia­ti­ve angeschlos­sen: Auf 20.000 Quadrat­me­ter wächst und grünt und blüht nun eine Bienen­wie­se. Wo sonst einfach nur Mais gewach­sen wäre, finden Honig­bie­nen, Wildbie­nen, Käfer und Insek­ten ein reich­hal­ti­ges Nahrungsangebot. 

Was Bernd Böck und Klaus Halder an der L 318 zwischen dem Kreis­ver­kehr der B 12 und dem Abzweig nach Klein­has­lach initi­iert haben, hat inzwi­schen im Allgäu mehre­re Nachah­mer gefun­den. Außer­dem fanden zahlrei­che konstruk­ti­ve Gesprä­che über die verschie­dens­ten landwirt­schaft­li­chen Themen statt – mit einzel­nen Blühpa­ten wie auch mit Vertre­tern des Gemein­de­ra­tes, des Ortsver­ban­des der Grünen sowie der AG Natur und Biodi­ver­si­tät, die das Projekt anfäng­lich kritisch gesehen hatten. 

Bernd Böck freut sich über so viel Engage­ment. Aber er ist zu Recht auch stolz: „Weil so viele Menschen eine Paten­schaft für die Bienen­wie­se übernom­men haben, konnten wir dem Kinder­hos­piz Allgäu bereits 10.000 Euro Spenden­gel­der überge­ben. Diesen riesi­gen Zuspruch und die vielen positi­ven Reaktio­nen hätten wir nicht erwar­tet.“ Weite­re 3.000 Euro gingen je zur Hälfte an die Welthun­ger­hil­fe und ein Regen­wald­pro­jekt am Amazonas. 

Nur fünf Euro koste­te die „Blühpa­ten­schaft“ für einen Quadrat­me­ter Bienen­wie­se. Zwei Euro davon konnten die Paten als Spende für eines der drei gemein­nüt­zi­gen Projek­te bestim­men. Und jeder Pate bekam obendrein ein Tütchen Samen für den eigenen Garten.

Beson­ders aktiv waren die Kinder der Grund­schu­le Isny: Sie allein übernah­men für 160 Quadrat­me­ter Bienen­wie­se die Paten­schaft, planen Projek­te und wollen nun auch ein „Insek­ten­ho­tel“ bei der Wiese aufstellen. 

Mit ihrer Bestäu­bungs­ar­beit sind Bienen, Hummeln und Insek­ten für den Erhalt unserer Kultur­land­schaft unermess­lich wichtig. Sie finden aber immer weniger geeig­ne­te Lebens­räu­me. Deshalb starte­ten die beiden Landwir­te aus Isny am 21. März ihr Projekt „Unsere Bienen­wie­se“. Bis zur Aussaat am 9. Mai konnten sie 478 Mitstrei­ter für eine Paten­schaft begeis­tern. 5.700 Quadrat­me­ter Blumen­wie­se sind so zusammengekommen.

Klaus Halder: „Diese Begeis­te­rung hat uns mitge­ris­sen. Wir haben deshalb die Fläche unserer Bienen­wie­se auf 20.000 Quadrat­me­ter erwei­tert und den Spenden­an­teil aufge­stockt. Denn wir wollten mit der Crowd­fun­ding-Aktion für unsere Bienen­wie­se keinen Reibach machen oder mehr erwirt­schaf­ten als uns der Maisan­bau gebracht hätte.“ Mit ihrer Aktion konnten die beiden somit auch aufzei­gen, dass Landwirt­schaft sich auch ohne großflä­chi­gen Maisan­bau rechnen – also zugleich ökono­misch, ökolo­gisch und sozial nachhal­tig sein kann. 

Mehr Infos unter www.unsere-bienenwiese.de und bei den beiden Organi­sa­to­ren Klaus Halder und Bernd Böck, Tel. 0175.2970249, info@unsere-bienenwiese.de