TEL AVIV/ISTANBUL (dpa) — Türen verschlie­ßen und Unbekann­ten nicht öffnen: Israe­li­sche Medien berufen sich auf hochran­gi­ge Beamte und warnen vor Attacken durch irani­sche Agenten in der türki­schen Metropole.

Israel rechnet noch an diesem Wochen­en­de mit Terror­an­grif­fen auf seine Bürger in der türki­schen Metro­po­le Istan­bul durch irani­sche Agenten.

Es gebe konkre­te Hinwei­se auf Anschlä­ge, melde­ten israe­li­sche Medien unter Berufung auf hochran­gi­ge Beamte. Israe­li­sche Touris­ten sollen demnach Istan­bul möglichst umgehend verlas­sen. Wer nicht gehen könne, solle auf seinem Hotel­zim­mer bleiben, die Türen verschlie­ßen und Unbekann­ten nicht öffnen.

Israel sprach wegen drohen­der Anschlä­ge bereits Ende Mai eine Reise­war­nung für die Türkei aus. Nach der Erschie­ßung eines Mitglieds der Revolu­ti­ons­gar­den (IRGC) in Teheran hatte Irans Präsi­dent Ebrahim Raisi Vergel­tung angekün­digt. Der Iran beschul­digt Israel und die USA. Teheran betrach­tet Israel als seinen Erzfeind.

Israe­li­sche Medien berich­te­ten, dass israe­li­sche und türki­sche Sicher­heits­kräf­te am Freitag auf Istan­buls Straßen nach Angrei­fern fahnde­ten. Iraner und türki­sche Rekru­ten suchten um jeden Preis nach Israe­lis. Die Zeitung «Haaretz» melde­te, dass mehre­re Zellen gleich­zei­tig an Angrif­fen arbei­te­ten. Für Sicher­heits­kräf­te könne es deshalb schwie­rig werden, alle Anschlä­ge zu vereiteln.

Israel hat eigenen Angaben zufol­ge in jüngs­ter Zeit mehre­re Angriffs­plä­ne Teherans verhin­dert — darun­ter auch ein Atten­tat auf einen US-General in Deutsch­land. Nach Infor­ma­tio­nen mehrer Medien halten sich derzeit rund 2000 Israe­lis in der Türkei auf.